"Erstmalig wächst die Bevölkerung in Wuppertal wieder. Als Gegentrend zum
demographischen Wandel ist dies eine einmalige Chance für unsere Stadt.
Wuppertal ist eine attraktive Stadt für Zuwanderer mit Migrationshintergrund.
Nach Hagen mit 35,5 Prozent folgt Wuppertal mit 33,2 Prozent
MigrantInnenanteil.
Während in 2011 die Wanderungsbilanz für die Menschen mit deutschem Pass
einen Verlust von 912 Personen aufweist, sind 1601 Angehörige anderer Staaten
hierher eingewandert. Dabei gab es infolge der Finanzkrise auch Sondereffekte
durch Zuwanderung aus Spanien und Griechenland“, so Klaus
Lüdemann, integrationspolitischer Sprecher der bündnisgrünen
Ratsfraktion.
Regina Orth, stellvertretende
Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN und Mitglied im
Integrationsausschuss:
„Islamische Gemeinden und Menschen mit islamischer Religion gehören
selbstverständlich zu Wuppertal. In Wuppertal haben fast 100.000 Menschen einen
Migrationshintergrund, davon besitzt die Hälfte keine deutsche
Staatsbürgerschaft. In der Elberfelder Nordstadt beträgt der MigrantInnenanteil
44,5%, in Barmen Mitte 53,5%. Aus den anderen EU-Staaten sowie aus der Türkei
kommt jeweils ein Drittel. Viele unterschiedliche Aktivitäten leisten schon
einen wichtigen Beitrag zur Integration in unserer Stadt, wie zum Beispiel die
Stadtteilkonferenzen.
Wir wollen diese Integration weiter politisch unterstützten und beantragen
ein Pilotprojekt für anonymisierte Bewerbungen bei der Stadt und ihren
Tochterunternehmen. Studien belegen, dass Frauen, Ältere und MigrantInnen bei
Bewerbungsverfahren häufig nicht berücksichtigt werden.
Und in einer Anfrage für den Integrationsausschuss am 12. Juni fragen wir
nach dem Stand der Umsetzung der „Charta der Vielfalt“. Am 23.05.2011 hatte der
Rat beschlossen, der Charta beizutreten. Sie ist eine Unternehmensinitiative zur
Förderung von Vielfalt in Unternehmen und will die Anerkennung, Wertschätzung
und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland
voranbringen.“
„Wuppertal gewinnt durch Zuwanderung und Integration und kann den
Bevölkerungsschwund aufhalten.“ so Klaus Lüdemann
abschließend.