In Wuppertal fehlen intelligente Ansiedlungsstrategien
Die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) weist darauf hin, dass der topographiebedingte Mangel an Gewerbeflächen in Wuppertal einhergeht mit der Abwesenheit intelligenter Ansiedlungsstrategien.
In Wuppertal fehlen intelligente Ansiedlungsstrategien
Die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) weist darauf hin, dass der topographiebedingte Mangel an Gewerbeflächen in Wuppertal einhergeht mit der Abwesenheit intelligenter Ansiedlungsstrategien. Es ist evident, dass Wuppertal Schwierigkeiten hat, großflächiges Gewerbe in unbegrenztem Umfang anzusiedeln. Abgeholfen werden sollte diesem Problem durch die Entwicklung themenbezogener Gewerbegebiete. So galt jahrelang das Gelände der Generaloberst-Hoepner-Kaserne, vollmundig zum ‚Engineering Park’ erklärt, als strategische Reservefläche für Verarbeitendes Gewerbe, z. B. im Bereich Automotive, Oberflächenveredelung etc. (vgl. Machbarkeitsstudie 2003 der Wirtschaftsförderungsgesellschaft). Um hier eine handverlesene Auswahl treffen zu können, wäre es allerdings zwingend erforderlich gewesen, diese Fläche durch die Stadt zu erwerben. Damit hätte man über Jahre hinaus eine strukturorientierte Ansiedlungspolitik betreiben können. Verkauft wurde das Gelände allerdings unbegreiflicherweise an einen privaten Investor, der natürlich daran interessiert ist, die erschlossenen Flächen schnellstens zu veräußern, um das Projekt abzuschließen. Die Stadt hat hier kein entscheidendes Mitspracherecht mehr. So ist unter den bisher bekannten Ansiedlungen Verarbeitendes Gewerbe überhaupt nicht zu finden, statt dessen strukturell unbedeutende Unternehmen im Bereich Großhandel und Spedition. Außerdem wurde die verfügbare Fläche dadurch erheblich reduziert, dass der Investor zur Sicherung der Rentabilität des Projektes einen Teil der Fläche für den Wohnungsbau abzweigte, was wiederum die Anlage eines Mischgebietes erforderlich machte. „Wuppertal muss nun aus der Not eine Tugend machen“ fordert Günter Schiller von der WfW-Fraktion. „Häufig sind die hoch innovativen Branchen durch kleine und mittlere Betriebsgrößen gekennzeichnet, die zunächst keinen großen Flächenbedarf haben. Unlängst ist von wissenschaftlicher Seite darauf hingewiesen worden, dass die Wachstumsbranche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Wuppertal durchaus positive Entwicklungspotentiale habe (Prof. Welfens in Output Nr. 5). Andere Städte haben dies natürlich auch erkannt und betreiben bereits aktive Akquisitionsstrategien, während man in Wuppertal hinter jeder Spedition hertrauert, die man flächenmäßig nicht bedienen kann.“
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Erschienen am: 09.08.2011
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