Jackstädt-Stiftung fördert Forschungsprojekt

Ein neues Lehr- und Lernmittel für das Englischlernen ist seit kurzem auf dem Markt, kommt jedoch nur in wenigen Schulen zum Einsatz, weil es (noch) kaum jemand kennt: das portable elektronische Wörterbuch.

Mit MOBIDIC zu besserem Englisch:

Jackstädt-Stiftung fördert Forschungsprojekt

Prof. Dr.Bärbel DiehrProf. Dr.
Bärbel Diehr

Ein neues Lehr- und Lernmittel für das Englischlernen ist seit kurzem auf dem Markt, kommt jedoch nur in wenigen Schulen zum Einsatz, weil es (noch) kaum jemand kennt: das portable elektronische Wörterbuch. Mit rund 100.000 Euro fördert jetzt die Dr. Werner Jackstädt-Stiftung ein Forschungsprojekt der Anglisten Prof. Dr. Bärbel Diehr und Ralf Gießler, die das MOBIDIC („Mobile Dictionaries“) an Wuppertaler Haupt- und Gesamtschulen erproben wollen.

„Wir möchten gerade auch leistungsschwachen Jugendlichen dieses digitale Lernwerkzeug nahebringen und untersuchen, wie sie damit ihre Englischkenntnisse verbessern können“, sagt Projektleiterin Prof. Diehr.

Portable elektronische Wörterbücher werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Wichtiger als das Aussehen der handlichen Kleincomputer ist ihr Inhalt, denn je nach Ausstattung stellen sie dem Benutzer neben monolingualen (Englisch-Englisch) und bilingualen Wörterbüchern (Deutsch-Englisch/Englisch-Deutsch) auch z.B. Synonymwörterbücher zur Verfügung, manche sogar in Verbindung mit einem Duden und Nachschlagewerken für weitere Fremdsprachen (Französisch, Spanisch).

Angesichts der Mediennutzung Jugendlicher entsprechen die Geräte ihren Gewohnheiten deutlich mehr als das konventionelle gedruckte Wörterbuch. Englischlernende lassen es aber häufig ungenutzt im Regal stehen oder in der Schultasche liegen, auch wenn sie es eigentlich dringend benötigen, um englische Texte verständlich auszudrücken.

Ralf GießlerRalf Gießler

Erste Studien zeigen, so Prof. Diehr, dass beim Einsatz elektronischer Wörterbücher Nachschlagegeschwindigkeit und -häufigkeit zunehmen und der Sprachumsatz steigt. Allerdings benötigen Jugendliche eine professionelle sprachdidaktisch und lernpsychologisch versierte Anleitung, um die zahlreichen Vorteile des neuen Mediums wirklich nutzen zu können.

In einer von Prof. Diehr betreuten Pilotstudie, die der Wuppertaler Student Jan Kassel an einem Solinger Gymnasium durchführte, konnte nachgewiesen werden, dass die e-Wörterbücher Neuntklässler zum selbstständigen Nachschlagen und Sprachlernen motivieren, sogar außerhalb der Schule.

Allerdings zeigte sich auch, dass die Lernenden trotz ihrer Aufgeschlossenheit den neuen Medien gegenüber, nicht mit allen Funktionen ihrer Geräte vertraut waren und fachdidaktische Unterstützung brauchten, um in den Genuss der Vorteile ihres MOBIDIC für die Wortschatzarbeit zu kommen. „Es werden fachlich und fachdidaktisch gut ausgebildete Lehrkräfte benötigt, die den Schülern zeigen, wie sie die vielfältigen Möglichkeiten des neuartigen Lerncomputers im Taschenformat ausschöpfen“, so Projektkoordinator Ralf Gießler.

Deshalb planen die Initiatoren des MOBIDIC Projekts parallel zur Forschung eine professionelle Schulung der Lehrkräfte sowie fortgeschrittener Lehramtsstudierender in Workshops. Prof. Diehr: „Damit kommt die Förderung des Projekts durch die Jackstädt-Stiftung den Wuppertaler Schulen doppelt zugute und trägt zur Verzahnung von Hochschule und Schule, Wissenschaft und Schulpraxis bei!“

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