Wupperverband: geringerer Stromverbrauch in 2009
Im trockenen Sommer 2009 weniger Strom aus Wasserkraft erzeugt. Biogasmenge wird durch Mitbehandlung organischer Reststoffe in Faulbehältern gesteigert.
Wupperverband: geringerer Stromverbrauch in 2009
Im trockenen Sommer 2009 weniger Strom aus Wasserkraft erzeugt. Biogasmenge wird durch Mitbehandlung organischer Reststoffe in Faulbehältern gesteigert.
In 2009 hat der Wupperverband weniger Strom zum Betrieb seiner Anlagen verbraucht als im Jahr 2008. Zum bundesweiten „Tag der erneuerbaren Energie“ am 24. April zieht der Wupperverband Bilanz über seinen Stromverbrauch und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. In 2009 verbrauchte der Verband in Klärwerken, in der Schlammverbrennung, an Talsperren, in Laboratorien und in der Hauptverwaltung insgesamt rund 39,3 Mio. Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 8.730 Vier-Personen-Haushalten. Gegenüber dem Gesamtverbrauch in 2008 von 41,6 Mio. Kilowattstunden sank der Verbrauch in 2009 um 2,3 Mio. Kilowattstunden. Die Gründe hierfür liegen u.a. in der Effizienzsteigerung auf den Anlagen und in der geringeren Abwassermenge, die in 2009 in den Verbandsklärwerken gereinigt wurde. Die Strommenge, die der Verband zum Betrieb seiner Anlagen extern einkauft, war in 2009 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls rückläufig.
Auf seinen Anlagen nutzt der Wupperverband erneuerbare Energien zur Stromerzeugung. Mit sechs Blockheizkraftwerken, sechs Wasserkraftanlagen, einer Dampfturbine und fünf Photovoltaikanlagen erzeugt er mehr als die Hälfte seines Strombedarfs. In 2009 lag die Stromerzeugung bei 22,7 Mio. Kilowattstunden. Davon wurden 16,3 Mio. Kilowattstunden vom Verband selbst in den Anlagen genutzt und 6,4 Mio. Kilowattstunden in das Stromnetz eingespeist. Im Vergleich zu 2008 wurden in 2009 ca. 1,1 Mio. Kilowattstunden Strom weniger erzeugt. Der Steigerung der Eigenerzeugung aus Klärgas, insbesondere auf dem Klärwerk in Kohlfurth und in der Wasserkraftanlage am Standort Buchenhofen, stehen aufgrund des trockenen Sommers 2009 und diverser reparaturbedingter Stillstandszeiten die geringeren Erzeugungsmengen der weiteren Wasserkraftanlagen des Verbandes gegenüber.
Im Rahmen seines Energiemanagements will der Wupperverband Energie sparen, um Kosten zu senken, und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Das Energiemanagement besteht daher aus drei Säulen:- Energie effizient einsetzen und Maßnahmen zur Stromeinsparung und Anlagenoptimierung umsetzen,
- erneuerbare Energien nutzen, diesen Bereich Zug um Zug weiter ausbauen und dadurch den Stromeinkauf senken,
- günstige Verträge für den Stromeinkauf abschließen.
Mehr Klärgas für die Stromerzeugung
Den größten Anteil bei der Stromerzeugung des Wupperverbandes hat die Nutzung des Faulgases in den Klärwerken. Dieses Biogas entsteht bei der Klärschlammfaulung in den Faulbehältern. In 2009 wurden aus dem umweltfreundlichen Biogas in den Blockheizkraftwerken rund 12 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könnten etwa 2.670 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Um die Gasmenge in den Faulbehältern der Kläranlagen und somit die Stromausbeute zu steigern, laufen derzeit auf den Klärwerken Buchenhofen, Kohlfurth und Burg Pilotprojekte zur so genannten Co-Vergärung. Das bedeutet, freie Kapazitäten im Faulbehälter werden zur Mitbehandlung von hochorganischen Abwässern, Speiseresten oder Fettabscheiderinhalten genutzt. Nach einer fast zweijährigen Versuchsphase ist ab Mitte 2010 der Dauerbetrieb auf dem Klärwerk in Kohlfurth geplant. Im März hat der Wupperverband hierzu den Bau einer Annahmestation für diese flüssigen Stoffe abgeschlossen. Schon jetzt versorgt sich das Klärwerk zu wesentlichen Zeiten komplett selbst mit elektrischer Energie. Auch in den Klärwerken Burg und Buchenhofen ist zukünftig die Steigerung der Gasmengen durch Co-Vergärung im Dauerbetrieb vorgesehen. Mittelfristig soll durch die Co-Vergärung so viel Klärgas erzeugt werden, dass der Anteil von selbst erzeugtem Strom in allen Klärwerken des Wupperverbandes von jetzt 43 auf 60 Prozent gesteigert wird.
Zu den bereits bestehenden sechs Blockheizkraftwerken kommen in diesem Jahr noch zwei weitere hinzu. Auf dem Klärwerk Odenthal ist hierbei die Inbetriebnahme für Ende Mai geplant. Hier werden dann zukünftig pro Jahr rund 220.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und in der Anlage genutzt. Dies entspricht etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs im Klärwerk Odenthal. Auf dem Klärwerk Kohlfurth wird mittels eines neuen Blockheizkraftwerks die Gasverwertungskapazität erhöht und der anfallende Energieträger effizienter genutzt.
Steckbrief Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie 2009:
Erzeugungsart | Anlagen des Wupperverbandes | Stromerzeugung in 2009 | Stromerzeugung aus Faulgas in Blockheizkraftwerken | Klärwerke Buchenhofen, Kohlfurth, Burg, Hückeswagen, Schwelm, Radevormwald | 12,1 Mio. kWh | Stromerzeugung aus Wasserkraft | Wupper-Talsperre, Bever-Talsperre, Lingese-Talsperre, Brucher-Talsperre, Kleinwasserkraftanlage Ronsdorfer Talsperre, Klärwerk Buchenhofen / Wupper | 8,2 Mio. kWh | Strom aus Dampf | Schlammverbrennungsanlage Buchenhofen | 2,2 Mio. kWh | Strom aus Sonnenenergie / Photovoltaik | Klärwerke Buchenhofen, Kohlfurth und Radevormwald, Forstbetrieb Loosenau (Große Dhünn-Talsperre), Wupper-Talsperre | 60.000 kWh |
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Erschienen am: 27.04.2010
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