Offener Brief an die UnterstützerInnen des Projektes "Nordbahntrasse" in Wuppertal
Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe entschuldigt sich für unglückliche Wortwahl
Sehr geehrte Damen und Herren, in den letzten Tagen wurde die Kreisgruppe Wuppertal im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und speziell ich als Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe wiederholt in der Westdeutschen Zeitung mit "markigen Worten" wie "Schlammschlacht" oder "geiferndes Pack" zitiert. Ich habe diese Worte im Zusammenhang mit zahlreichen beschimpfenden und beleidigenden Beiträgen im Online-Forum der WZ Wuppertal benutzt, muss nun aber leider feststellen, dass ich damit über das Ziel hinausgeschossen bin und dass diese Worte weit über die Zielgruppe hinaus missverstanden werden können. Ich möchte mich deshalb in aller Form bei den Unterstützerinnen und Unterstützern des Projektes "Nordbahntrasse" in Wuppertal und darüber hinaus für diese Formulierungen entschuldigen, die in der überwiegenden Mehrzahl wie auch die BUND-Kreisgruppe selber die Nordbahntrasse herbeisehnen. Diese große Zahl von UnterstützerInnen des Projektes wird möglicherweise durch den von uns angeregten und von der Bezirksregierung Düsseldorf veranlassten Baustopp im Tunnel Engelnberg irritiert sein, zumal es bislang nicht möglich war, in den Veröffentlichungen der Medien die korrekte Begründung hierfür zu erfahren. Wer diese Informationslücke füllen möchte, sei dazu herzlich auf unsere Internet-Seite www.bund-wuppertal.de eingeladen, dort finden Sie alle wichtigen Informationen. Diese Mehrheit wird allerdings auch nicht aufgrund fehlender Information zu Beleidigungen und Beschimpfungen für jene Organisationen greifen, die das demokratische Recht wahrnehmen, behördliche Entscheidungen wie in diesem Fall eine rechtswidrig erteilte Ausnahmegenehmigung von den Vorschriften des Artenschutzes für Fledermäuse überprüfen zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger hat die BUND-Kreisgruppe getan und dafür müssen wir uns auch nicht entschuldigen. Seien Sie versichert: Die BUND-Kreisgruppe Wuppertal steht mit ihrer Einschätzung des Sachverhaltes nicht allein, sondern sieht sich im Schulterschluss mit zahlreichen Naturschutzorganisationen. Der Nordbahntrassen GmbH wird dieser Baustopp möglicherweise in einigen Teilbereichen einen veränderten Zeitplan abverlangen, doch würde damit nur die Arbeitsmöglichkeit in den Tunneln auf jene ca. 7 Monate von Frühling bis Herbst beschränkt, in denen Fledermäuse vor Bauarbeiten davonfliegen können. Wir wünschen uns einen alltagstauglichen Radweg von Vohwinkel bis Nächstebreck, werden aber auch mögliche Einschränkungen in den Wintermonaten oder nachts in der Nutzbarkeit der Tunnel zur Sprache bringen und mit Stadt und Wuppertalbewegung ausdiskutieren müssen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass es außer den Bedürfnissen des Menschen auch noch die anderer Lebewesen auf der Welt gibt, die zu verteidigen der BUND und andere Umweltorganisationen gegründet worden sind. Ich hoffe, Sie können mir meine unglückliche Wortwahl verzeihen, gelobe Besserung und freue mich auf einen regen Informationsaustausch mit allen, die an einer sachlichen Diskussion interessiert sind. Mit freundlichen Grüßen Jörg Liesendahl Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Wuppertal
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Erschienen am: 05.02.2010
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