Bauarbeiten zerstören Biotop
In dieser Woche wurde bereits damit begonnen, die wertvollste Naturfläche auf Scharpenacken, das Weidfeld, zu zerstören.
Lorenz Bahr, Stadtverordneter und bündnisgrüner OB-Kandidat:
Die Beteuerungen des Landes und der Stadt Wuppertal, mit größter ökologischer Sorgfalt vorzugehen und das Weidfeld so lange vor den Baggern zu schützen, bis die Kammmolchpopulation in das Ersatzbiotop umgesiedelt werden kann, waren heiße Luft. Mit dem Baubeginn an dieser Stelle wird offensichtlich billigend in Kauf genommen, dass die streng geschützte Amphibienart das Bauvorhaben nicht überleben wird. Alle engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Schutz der bedrohten Natur eingesetzt haben, müssen sich nun hintergangen fühlen.“ Bettina Brücher, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN und Vorsitzende des Umweltausschusses, ergänzt:
„Auf eine Anfrage der GRÜNEN antwortete die Verwaltung im vergangenen September: ....Um Auswirkungen auf das bestehende Laichgewässer durch Bauarbeiten zu vermeiden, wird der Bereich großräumig mit einem Bauzaun und einem Amphibienzaun abgesperrt. Das heutige Laichgewässer wird mit einem von der Gewässerseite her für Amphibien unüberwindbaren Zaun umgeben, so dass Tiere, die den engeren Laichplatzbereich aufgesucht haben, diesen nicht mehr verlassen können. Das vorhandene Laichbiotop und der umgebende Landlebensraum werden bis zum 15. Mai 2009 von einer Baufeldfreimachung verschont und bleiben dementsprechend funktionsfähig.
Weder wurde ein Zaun errichtet, noch wurde der umgebende Landlebensraum großräumig mit einem Bauzaun abgesperrt. Jetzt ist zu befürchten, dass durch die Bauarbeiten der Bestand der zur Zeit überwinternden Amphibien außerhalb des Laichgewässers vernichtet wird. Die im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben angekündigten ökologischen Maßnahmen zum Schutze bedrohter Tier- und Pflanzenarten erweisen sich als Makulatur.“
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Erschienen am: 03.02.2009
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