Wer die Zäune nicht will, muss die Mauern verhindern!
Seit große Teile der Wiesen auf Scharpenacken eingezäunt werden, erhebt sich der Zorn vieler Besucher.
Unabhängig vom Sinn oder Unsinn der Maßnahme wird hier dem vielleicht schönsten und abwechslungsreichsten Freiraum Wuppertals sein besonderer Charme genommen. Da wundert die Aufregung sicherlich nicht. Doch bevor man ein Urteil fällt, sollte man die Hintergründe kennen: Die Einzäunung ist eine vorgezogene Kompensationsmaßnahme für die Zerstörung der Biotope zwischen Parkstraße und Erbschlö, die dem umstrittenen Landesbauvorhaben zum Opfer fallen sollen. Nach den Planunterlangen sollen die Flächen der hochgradig gefähreten Bekassine (einem Watvogel) zur Rast und den Mehl- und Rauchschwalben als Jagdrevier dienen. Zudem erwähnte Dr. Boomers von der Biol. Station Mittlere Wupper in einem Fernsehbeitrag den Schutz bodenbrütender Vögel: Das wären hier vor allem die Feldlerche, der Baumpieper und die Goldammer, die alle in NRW auf der sog. Vorwarnliste stehen. Diese Vögel sind für eine Beurteilung der Maßnahme ausschlaggebend! Durch den möglichen Wegfall der ungestörten Biotope des Langwaffenschießstandes brauchen die Bodenbrüter neue Brutgebiete. Im Sinne des Artenschutzes ist es unverzichtbar, solche gefährdeten Arten zu schützen, insbesondere dort, wo hunderte von frei entscheidenden Menschen auf ganz wenige Tiere treffen, deren Existenz von seltenen Lebensräumen abhängig ist! ... Dennoch könnten die Zäune verhindert werden, denn der Grund für ihre Errichtung ist das Landesbauprojekt. Ohne dieses Politikum gäbe es keine Naturzerstörung, keine Zäune und weiterhin genügend Lebensraum für Mensch und Tier. Wer demnach die Zäune nicht möchte, der sollte jetzt die Erbschlöer bei ihrer Klage gegen das Vorhaben unterstützen (siehe www.scharpenacken.de)!
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Erschienen am: 18.01.2009
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