GRÜNE: Mülltourismus keine Lösung

Als im Frühjahr 2008 Bilder der im Müll ertrinkenden italienischen Stadt Neapel die Medien beherrschten, hat sich auch Wuppertal bereit erklärt, einen Teil des Mülls zu entsorgen.

Als Nachbarschaftshilfe sozusagen soll Müll in unserer Müllverbrennungsanlage auf Korzert entsorgt werden.

„Jetzt ist eine große Menge Müll in Wuppertal angekommen und das soll nicht einmal die letzte Lieferung gewesen sein“, so Bettina Brücher, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt. „Das italienische Müllproblem ist seit Jahren bekannt, noch immer gibt es kein optimales Abfallwirtschaftssystem. Wir halten den von der Landesregierung NRW genehmigten Mülltourismus für schädlich. Nachbarschaftliche Soforthilfe zur Beseitigung eines akuten Notstandes ist eine Sache, es darf aber kein Dauerzustand werden. Italien muss seine Müllprobleme endlich selber lösen. Die deutsche Abfallwirtschaft hat hierbei die große Chance, ihr Knowhow zu vermarkten. Abfallberge durch halb Europa zu karren ist ökologisch unsinnig. Die Bereitschaft, Müll in Deutschland zu entsorgen, nimmt nur den Druck von der italienischen Regierung, ihr Müllproblem selbst zu lösen und endlich wirksame Abfallwirtschaftskonzepte mit innovativer Technologie zu installieren. Italien soll seinen Müll behalten und Deutschland seine Abfalltechnik exportieren.“

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