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Die Weichen sind gestellt

Hochwasserschutzkonzept und Strategie zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie verabschiedet

Die Mitglieder des Wupperverbandes kamen am 4. Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung in Wuppertal zusammen. Im Zentrum der Verbandsversammlung standen u.a. Themen wie das erweiterte Hochwasserschutzkonzept und die Strategie des Wupperverbandes zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Claus-Jürgen Kaminski, Vorsitzender des Verbandsrats, und Bernd Wille, Vorstand, betonten, dass durch die Beschlüsse in den Gremien und der Verbandsversammlung die Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden.

In 2008 hat der Wupperverband sein bestehendes Hochwasserschutzkonzept erweitert. Das erweiterte Konzept wurde im September vom Verbandsrat beschlossen und nun der Verbandsversammlung vorgestellt. Die Zielsetzung ist, den Hochwasserschutz weiter zu optimieren, insbesondere mit Blick auf kleinräumige Starkregen und Gewitterregen, wie sie z. B. im Juli 2008 in Teilen Wuppertals auftraten.
Innerhalb der Organisationsstruktur des Wupperverbandes wird Hochwasserschutz als Querprozess verankert. Die Weiterentwicklung des Hochwasserschutzes im Wupperverbandsgebiet wird eine Langzeitaufgabe sein, die in verschiedenen Arbeitsschritten angegangen werden soll.
Zunächst soll aus bisherigen Klimaaufzeichnungen (Niederschlagsdaten von eigenen Messstationen, Radardaten und Pegeldaten), aus bekannten Hochwassersituationen der letzten Jahre und intensiven Gewässerbegehungen eine Wissensgrundlage darüber ermittelt werden, wo Gefahrenpunkte sind. Im Zentrum der Untersuchungen stehen hier die 770 Rechen im Verbandsgebiet sowie die 175 Kilometer Gewässerverrohrungen.
Die so gewonnen Erkenntnisse, die über Datenbanken und Geoinformationssysteme gebündelt werden sollen, fließen in Modellberechnungen über die Leistungsfähigkeit der Gewässer, in Einsatzpläne und in einen auszubauenden Warndienst ein. Aus den Informationen wird eine Prioritätenliste entwickelt, welche Maßnahmen an den Gewässern durchgeführt werden müssen.
Diese Arbeiten sowie die Erstellung der Prioritätenliste werden voraussichtlich bis 2012 dauern. Langfristig gesehen, wird die Auswertung von Klimadaten weitere Erkenntnisse und Handlungsschwerpunkte ermöglichen.
Um die Leistungsfähigkeit der Gewässer zu berechnen und überflutungsgefährdete Bereiche zu ermitteln, stellt der Wupperverband modellgestützte hydraulische und hydrologische Berechnungen an. Diese Berechnungen unterstützen außerdem die Sicherheitsüberprüfungen von Speicherbauwerken. Derzeit befinden sich die 29 Hochwasserrückhaltebecken (HRB) des Wupperverbandes in der Sicherheitsüberprüfung. Bis Ende 2009 soll die grundsätzliche Überprüfung der HRB abgeschlossen sein. Daran anschließend wird in den Folgejahren untersucht, ob das jeweilige HRB richtig dimensioniert und bemessen ist und eventuell angepasst werden muss.
Ein weiterer Arbeitsschritt in den kommenden 10 Jahren wird die Risiko- und Schadensanalyse sein. Welche Objekte in Gewässernähe sind gefährdet, wie hoch ist das Schadenspotenzial? Bevor konkrete Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, ist eine Kosten-Nutzen-Analyse erforderlich.
Ein weiterer Baustein im Hochwasserschutzkonzept ist der Warndienst. Die hierzu bereits bestehenden Ansätze - telefonische und internetbasierte Pegelstandsabfragen oder Regendaten, Warnmeldungen aufgrund von Radardaten sowie Bereitstellung von Zeitreihen (Niederschläge, Pegelstände) über das Internet (Sensorweb)- werden in den nächsten Jahren weiterentwickelt.
Der Wupperverband arbeitet auf diesem Gebiet mit den Wasserverbänden in NRW sowie mit dem Deutschen Wetterdienst zusammen. Es wird angestrebt, im Verbandsgebiet flächendeckend konkrete Vereinbarungen mit den für den Hochwasserschutz zuständigen Stellen (Wasserbehörden, Feuerwehr, Katastrophenschutz) abzuschließen. Für die Stadtgebiete von Wuppertal und Solingen wurde dies bereits umgesetzt.


EU-Wasserrahmenrichtlinie: Prioritäten an Oberer Wupper und Dhünn

Ein Schwerpunktthema in den Gremiensitzungen des Jahres 2008 war die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Einzugsgebiet der Wupper. Nach intensiven Beratungen hat der Verbandsrat ein Strategiepapier verabschiedet, das nun der Verbandsversammlung zum Beschluss vorgelegt wurde.
Die Zielsetzung der Richtlinie ist, in ganz Europa bis 2015 bzw. 2027 einen „guten Zustand“ der Oberflächengewässer oder zumindest ein „gutes ökologische Potenzial“ zu erreichen.
Das Strategiepapier des Wupperverbandes sieht u.a. folgende Eckpunkte vor:
- Festlegung einer langfristigen Umsetzungskonzeption für den Zeitraum 2008 bis 2027 unter der Voraussetzung einer mindestens 70 bis 80 %-igen Förderung der Maßnahmen aus Landesmitteln (z. B. im Rahmen der Regionale 2010)
- Bis 2018 Priorisierung der Plangebiete Dhünn und Obere Wupper
- Eingehende Untersuchungen und Forschungsvorhaben im Plangebiet Untere Wupper, begleitet von zielführenden Gewässerentwicklungsmaßnahmen
- Erstellung eines Gewässerentwicklungsplans für die nach WRRL relevanten Gewässer im Wuppergebiet mit einem Einzugsgebiet größer als 10 Quadratkilometern
- Genossenschaftliche Finanzierung aller im Gewässerentwicklungsplan festgelegten Maßnahmen.

Die Kosten für die Gewässerprojekte in den Plangebieten Dhünn und Obere Wupper belaufen sich auf insgesamt ca. 7,5 Mio. Euro. Bei einer 80 %-igen Förderung aus Landesmitteln beträgt der Eigenanteil des Wupperverbandes in Höhe von 20 Prozent rund 150.000 Euro pro Jahr. Hinsichtlich der Kosten für Maßnahmen an den Gewässern im Plangebiet Untere Wupper können heute noch keine verlässlichen Angaben gemacht werden.


Beitragsentwicklung in 2009

Im größten Geschäftsbereich des Wupperverbandes - Kläranlagen/Sammler und Schlammverbrennung – können die Beiträge zum dritten Mal in Folge gesenkt werden. Für das Wirtschaftsjahr 2009 ist eine Senkung von 0,95 % (675.000 Euro) vorgesehen.
Im Geschäftsbereich Talsperren und Stauanlagen bleiben die Beiträge konstant.
Im Geschäftsbereich Gewässerunterhaltung beträgt der Beitragsmehrbedarf, der auf alle Beitragszahler umzulegen ist, gegenüber 2008 rund 80.000 Euro oder 4 %. Bis 2011 sollen die Beiträge in diesem Geschäftsbereich jährlich um 4 % und ab 2012 um 3 % angehoben werden.



Projekte und Daten 2008 im Überblick:


Niederschlag im Wasserwirtschaftsjahr 2008 (1. November 2007 bis 31. Oktober 2008): 1.432 mm an der Messstelle Bever-Talsperre (115 mm mehr als im langjährigen Mittel)

Neubau eines Betriebsgebäudes im Klärwerk Buchenhofen mit Übergabe an den Betrieb im April 2008 (Kosten 2,8 Mio. Euro)


Abschluss der abwassertechnischen Maßnahmen in Kierspe im Mai 2008 (Gesamtkosten 5,1 Mio. Euro, Kostenträger: Wuppertaler Stadtwerke, Stadt Kierspe und Wupperverband)

Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Zwischenhebewerks sowie der Flockenfiltration auf dem Klärwerk Hückeswagen im Juli 2008 (Kosten 1,3 Mio. Euro)

Inbetriebnahme des ausgebauten Klärwerks Radevormwald am 21. September 2008 (Kosten: 25,6 Mio. Euro)

Abschluss der Sanierungsmaßnahmen auf dem Klärwerk Dhünn (Elektro- und Maschinentechnik) im Oktober 2008 (Kosten: 2,8 Mio. Euro)

Inbetriebnahme der Wasserkraftanlagen an der Lingese-Talsperre und an der Brucher-Talsperre Ende November 2008 (Kosten: rund 250.000 Euro)

Abschluss der Sanierung der Luftseite der Staumauer an der Lingese-Talsperre im Dezember 2008 (Kosten: 1 Mio. Euro)

Abschluss der Optimierung der Schlammbehandlung im Klärwerk Buchenhofen im Dezember 2008 (Kosten: 12,8 Mio. Euro)

Abschluss der Sanierung des Hochwassersystems/ Mechanische Reinigungsstufe auf dem Gemeinschaftsklärwerk Leverkusen im Dezember 2008 (Kosten: 5,3 Mio. Euro)

Sanierung des Entnahmeturms der Schevelinger-Talsperre, Projektabschluss Anfang 2009 (Kosten: rund 570.000 Euro)





Wupperverband

Der Wupperverband wurde 1930 gegründet mit der Zielsetzung, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 km² großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen. Für den Verband stehen als öffentlich-rechtliches Unternehmen nicht Gewinnorientierung, sondern der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt sowie vertretbare Kosten und maximale Leistung für Mitglieder und BürgerInnen.
Der Wupperverband betreibt 12 Talsperren, 11 Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z. B. Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken. Er unterhält insgesamt rund 2.300 Kilometer Flüsse und Bäche. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet.


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