![]() Erdbebensicheres Schulhaus auf Uni-ParkplatzIranische Studierende feierten Richtfest
Erdbebensicheres Schulhaus auf Uni-Parkplatz
78 iranische Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens haben unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Georg Pegels und unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) auf dem Parkplatz der Bergischen Universität in der Pauluskirchstraße das Muster eines erdbebensicheren Schulhauses gebaut. Die Bergische Universität arbeitet gemeinsam mit der Technischen Universität Isfahan (Iran) an der Lösung eines der dringendsten Probleme von Entwicklungsländern – dem Bau erdbebensicherer Häuser. Das schafft Wohnraum und Arbeitsplätze zugleich.
Angeleitet von einem internationalen Doktorandenteam hatten die iranischen Studierenden zwei Wochen lang in zwei Schichten die wesentlichen Komponenten eines erdbebensicheren Schulhauses in Stahlfachwerk-Bauweise mit iranischer Architektur aufgebaut. Planer und Bauleiter Dipl.-Ing. Pejman Peyvandi: "Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Alles hat reibungslos funktioniert."
Die beiden Hauptprobleme des Iran, genügend neue Wohnungen (ca. 1 Million pro Jahr) und neue Arbeitsplätze, erfordern eine Lösung mit wissenschaftlicher Sorgfalt und Ideenreichtum. Die Grundidee einer erdbebensicheren (und korruptionsresistenten) Lösung ist ein ausgemauertes Stahlfachwerk mit Diagonalstreben, das durch bemalte Schmuckleisten kulturelle Akzeptanz in islamischen Ländern findet. Dieses Fachwerk wird qualitätsgesichert durch eine mit deutschen Fertigungslinien ausgerüstete Start-Up Firma in Isfahan montagefertig geliefert und montiert. Dann können ohne Sicherheitsrisiko auch Laien das Fachwerk ausmauern und komplettieren. In Regionen, in denen stärkste Erdbeben zu erwarten sind, wird zusätzlich eine stoßdämpfende Rutschkupplung einfacher, erschwinglicher Bauart montiert, die ebenfalls in Wuppertal entwickelt wurde. Erschienen am: 17.09.2008 Anzeigen: |