Leserbrief: Talea
In den letzten Monaten hat der Fall Talea uns sehr beschäftigt.
Wir sehen nach wie vor das Jugendamt Wuppertal in der Verantwortung. Es lagen aus unserer Sicht viele Hinweise vor, die ein Eingreifen notwendig gemacht hätten . Das Jugendamt hat es versäumt, hier verantwortungsbewusst zu handeln.
Den Eltern wird der Vorwurf gemacht, dass sie sich doch mal fragen sollten, warum die Kinder in einer Pflegefamilie waren bzw. sind. Ja es sind keine Vorzeigeeltern, Eltern die aber Hilfe gesucht haben. Die Großeltern und Tanten wollten helfen, wurden vom Jugendamt aber abgewürgt - „Datenschutz“. Die Oma, die noch am Todestag beim Jugendamt nachfragen wollte, warum die Kleine nicht wie vereinbart zum Frühstück gekommen war, konnte nur Nachrichten auf dem AB hinterlassen. Rückruf - Fehlanzeige! Sie mussten dann erfahren, dass die Kleine tot ist - und zwar aus der Presse.
Ja, wo waren die Angehörigen, die heute dem Jugendamt einen Vorwurf machen, als Talea sie brauchte. Diese wussten nicht was passiert war, sie hätten sofort geholfen.
Die Angehörigen der Eltern stehen in Lohn und Brot, eine Tante ist seit über 20 Jahren Tagesmutter und war selber viele Jahre Pflegemutter. Aber selbst nach dem Tod der kleinen Talea und auch trotz des Versprechens des Herrn Oberbürgermeister Peter Jung, dass auch eine Unterbringung der Schwester von Talea innerhalb der Familie geprüft werden würde, ist bis heute (06.08.2008) nichts passiert.
Zu Gesprächen beim Oberbürgermeister Jung durfte nur ein kleiner ausgesuchter Kreis dabei sein. Ein gemeinsames Gespräch mit Eltern, Jugendamt und Presse wird abgelehnt. Die Eltern und Angehörigen sind dazu bereit.
Dem Wunsch der Eltern, dass die Diakonie die Betreuung der Eltern übernimmt wird nicht entsprochen, nicht unterstützt. Frau Bundesministerin v. der Leyen hat sich schriftlich dafür eingesetzt. Aber selbst diesem Wunsch kommt man einfach nicht nach.
Wir können nur hoffen, dass die Staatsanwaltschaft schnellstmöglich den Fall aufklärt und die Hoffnung, nicht nur der Eltern, ist sehr groß.
Dank gehört dem Verein Wuppertaler in Not (WIN),der sofort Hilfe geleistet hat.
Den Eltern selbst und auch den Angehörigen der Familie ist es wichtig, keine Fragen offen zu lassen. Daher leiten wir alle Mails weiter und jede Mail wird beantwortet. Mail: elternverband@freenet.de
Paul Bludau Elternverband - Bergisches - Land & Väterberatung NRW Scottweg 17 * 42329 Wuppertal Tel: 0202 / 2825144 Fax: 7471525 Mail: elternverband@freenet.de Homepage: http://www.e-b-l.info
Bürozeiten: Montags bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr
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Erschienen am: 24.08.2008
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