Prof. Fritz Bärmann 95
Der älteste Professor der Bergischen Universität, ein Urgestein der Pädagogik
Prof. Dr.h.c. Fritz Bärmann, ältester Emeritus der Bergischen Universität, ist 95 Jahre alt geworden. 1956 war Bärmann, damals Rektor einer Volksschule in Weilburg (Hessen), auf eine neu eingerichtete Professur für Schulpädagogik an die Pädagogische Akademie Wuppertal berufen worden, eine der Vorgängereinrichtungen der späteren Universität. 1977 wurde Bärmann erster Ehrendoktor (Dr. paed.h.c.) des damaligen Fachbereichs Erziehungswissenschaften und auch der 1972 gegründeten Gesamthochschule Wuppertal, der späteren Bergischen Universität, und 1978 emeritiert. Eine Delegation der Bergischen Universität mit Rektor Prof. Dr. Volker Ronge an der Spitze besuchte den Jubilar anlässlich seines Ehrentages im westfälischen Ahaus.
Besuch beim Urgestein der Pädagogik zu seinem 95. Geburtstag (v.l.n.r.): Akad. Direktor Walter Thomann, Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, der Jubiliar Prof. Dr.h.c. Fritz Bärmann und Prof. Dr. Dr.h.c. Jörg Ruhloff. Klick auf das Bild: Größere Version (2362 x 1728 pix; 1,98 MB) Foto Holger Steffe
Ganze Schülergenerationen lernten Mathe mit den Lehrwerken von Prof. Bärmann, z.B. der "Zauberfibel" (1959). "Mathematik für die Grundschule" war eines seiner Forschungsgebiete, er war Ko-Autor eines vierbändigen Lehrwerks gleichen Titels, das 1973 gleichzeitig in griechischen, niederländischen, österreichischen und Schweizer Ausgaben erschien. Seine Forschungen befassten sich aber auch mit dem Schreibenlernen ("Schrift und Schreiben – ein erziehungswissenschaftliches Problem", 1979). Bärmanns Bemühungen um die Wirksamkeit von Sprache im Unterricht führten zur Mitarbeit an Lesewerken für Grund- und Hauptschulen in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Das Schulministerium NRW übertrug Bärmann 1972 die "Auswertung der Erhebungen zu Schrift und Schreiben" eines Grundschulversuchs und gewann ihn zur Mitarbeit an den 1973 erschienenen Grundschul-Richtlinien für den Mathematikunterricht sowie zu "Schrift und Schreiben". Das von ihm entwickelte so genannte "Wuppertaler Modell" der Lehrerausbildung verknüpfte schulpraktische Studien angehender Lehrer mit wissenschaftlichen Studien.
Bärmanns Pädagogik-Kollege Prof. Dr. Dr.h.c. Jörg Ruhloff, der mit in Ahaus war: "Prof. Bärmann ist Teil des kulturellen Gedächtnisses der Bergischen Universität." Das Gedächtnis selbst wurde Bärmanns Lebensthema. Auch heute noch vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht über das "Gedächtnis in schulpädagogischer Absicht" liest und schreibt. Die Wuppertaler Geburtstagsgäste – neben Prof. Ronge und Prof. Ruhloff Akademischer Direktor Walter Thomann vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung – stellten fest: Prof. Bärmanns eigenes phänomenales Gedächtnis und seine Erzähl-Kunst, Witz und Humor sind ihm bis in sein hohes Alter erhalten geblieben. Würdigung des Werkes von Prof. Bärmann durch Prof. Dr. Jörg Ruhloff
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