Studierendenvollversammlung beschließt Studiengebührenboykott
Auf der heutigen Vollversammlung haben etwa 1000 Studierende der Bergischen Universität einstimmig den Boykott der Studiengebühren zum Sommersemester 2008 beschlossen
Das Modell sieht vor, dass, sobald mindestens 25% der zahlungspflichtigen Studierenden ihre Studiengebühren auf ein Treuhandkonto überwiesen haben, mit der Uni über die Abschaffung der Gebühren verhandelt wird. Sollten sich zu wenige Studierende für eine Beteiligung am Boykott finden, werden die Gelder rechtzeitig an die Universität überwiesen, so dass eine Exmatrikulation ausgeschlossen werden kann.
André Schnepper vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) machte in seiner Rede klar, dass die Hochschule selbst über die Einführung der Campus-Maut entschieden habe, diese also auch selbst wieder abschaffen könne. Er appellierte an die Studierenden, weiterhin gegen Studiengebühren aktiv zu sein und sich am Boykott zu beteiligen. „Wir haben die besseren Argumente und die Zahlen sprechen für uns!“
Der Münsteraner Rechtsanwalt Wilhelm Achelpöhler, der unter anderem schon den Boykott in Münster im vergangenen Sommersemester sowie die NRW-weiten Musterklagen gegen Studiengebühren betreut hat, soll auch das Wuppertaler Treuhandkonto beaufsichtigen. Und dort seien die eingezahlten Gebühren sicher, schließlich könne das Geld nur in zwei Richtungen fließen – entweder an die Uni oder die EinzahlerInnen zurück. „Jeder und jede kann den ersten Schritt machen und die 500 Euro auf das Treuhandkonto einzahlen – es gibt kein Risiko.“ Auch könne niemand einfach exmatrikuliert werden, da das Hochschulgesetz gewisse Fristen vorsieht und der Boykott bis dahin entweder erfolgreich beendet oder das Geld an die Uni überwiesen wurde.
Schließlich wurde einstimmig eine Resolution beschlossen, in der sich die Vollversammlung entschieden gegen Studiengebühren jedweder Form ausspricht und die Studierendenvertretung auffordert wird, die Grundlagen zur Durchführung des Boykotts zu schaffen.
„Die Entscheidung stimmt uns zuversichtlich, das erforderliche Quorum für das Treuhandkonto zu erreichen“ so Tobias Kutscher, AStA-Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Wir freuen uns über die große Resonanz bei der Studierendenschaft, das ist für Wuppertal keine Selbstverständlichkeit.“
Von nun an wird es wöchentlich (donnerstags, 16-19 Uhr, AStA-Ebene) ein offenes Boykott-Plenum geben, auf dem sich Studierende an der Organisation beteiligen sowie Fragen und Anregungen loswerden können. Des weiteren ist eine bildungspolitische Veranstaltungsreihe geplant, die boykottbegleitend das Thema „Studiengebühren“ inhaltlich unterfüttern soll.
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