GRÜNE: Fuhlrott-Museum nicht in Container einmotten!
Eine Vorlage der Verwaltung zur Sanierung des VHS-Gebäudes Auer Schulstraße steht jetzt in den Fachausschüssen und im Rat auf der Tagesordnung und soll auch den Verbleib des Fuhlrott-Museums klären.
„Der Vorschlag der Verwaltung, die Sammlung des Fuhlrott-Museums in Containern unterzubringen, halten wir nicht für die richtige Lösung“, so Petra Lückerath, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Die Chancen für eine Wiedereröffnung des Fuhlrott-Museum schwinden mit jedem Tag, den es geschlossen bleibt. Daher sprechen wir uns erneut dafür aus, das Fuhlrott-Museum nicht zu schließen bevor nicht ein geeigneter neuer Standort oder zumindest eine akzeptable Übergangslösung gefunden ist. CDU und SPD entwickeln in ihrem Antrag nicht eine neue Idee und zeigen deshalb auch keine wirkliche Perspektive auf, wenn sie von einer Wiedereröffung des Fuhlrott-Museums in 2014 sprechen. Es fällt somit schwer, diesen Antrag als ernsthafte Initiative zum Erhalt des Museums zu sehen. Es scheint sich doch mehr um eine halbherzige Vertröstungsaktion zu handeln, mit der eine Entscheidung vor der Kommunalwahl vermieden werden soll.“
„Dass CDU und SPD nun auch noch dem Naturwissenschaftlichen Verein einen jährlichen Zuschuss von 15.000 Euro für Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung stellen wollen, ist vordergründig ja lobenswert“, so Gerta Siller, Fraktionssprecherin der GRÜNEN. „Die große Frage ist allerdings, wo um Himmels Willen sollen denn diese Ausstellungen stattfinden, wenn es kein Fuhlrott-Museum mehr gibt?“
Überraschend an der Verwaltungsvorlage ist darüber hinaus, dass die Grundschule Cronenberger Straße zukünftig der VHS zur Verfügung stehen soll statt verkauft zu werden. Die bisher eingeplanten Verkaufserlöse der Gebäude Wiesenstraße und Cronenberger Straße hat die Verwaltung in Rechenmodellen Ende 2006 zur (Teil-)Finanzierung des Neubaus der Station Natur und Umwelt sowie der Offenen Ganztagsschulen und der Betreuung unter Dreijähriger vorgesehen.
„Hier müssen wir die Seriosität dieser Berechnungen hinterfragen. Auf den Verkaufserlös von zwei Grundstücken zu verzichten und stattdessen die Differenz der unterschiedlich hohen Sanierungskosten als Finanzierungsmöglichkeit darzustellen, ist nicht nachvollziehbar, so Gerta Siller abschließend.
Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN ruft daher alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf, sich keinen Sand in die Augen streuen zu lassen und am 18.10. um 14 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz für den Erhalt des Fuhlrott-Museums als bedeutendes Naturkundemuseum und außerschulischen Lernort zu demonstrieren.
Zum Hintergrund: Um den weiteren Ausbau der Offenen Ganztagsschule finanzieren und die massiven Kürzungen des Landes NRW im Kinder- und Jugendbereich auffangen zu können, beschlossen CDU und SPD Ende 2006 die Schließung des Fuhlrott-Museums und die Aufgabe der VHS-Außenstelle Wiesenstraße bei gleichzeitiger Einsparung der Sanierungskosten von 1,6 Mio Euro. Dadurch sollte ein Einsparvolumen von 300.000.— Euro erzielt werden.
Ebenfalls Ende 2006 kündigte die Verwaltung an, den städtischen Anteil am Neubau der Station Natur und Umwelt durch den Teilerlös aus dem Grundstücksverkauf Cronenberger Straße in Höhe von 300.000.-- Euro finanzieren zu können.
In der aktuellen Drucksache der Verwaltung zur Sanierung des VHS-Gebäudes Auer Schulstraße heißt es nun, dass die Räume in der Auer Schulstraße nicht für den gesamten VHS-Betrieb ausreichen, das Gebäude Wiesenstraße müsste weiter zur Verfügung stehen oder aber, so schlägt die Verwaltung vor, das Gebäude der Grundschule Cronenberger Straße solle dafür saniert werden. Jetzt rechnet sich die Verwaltung die Zahlen schön: Da die Sanierung der Wiesenstraße 1,6 Mio Euro kosten würde, die Sanierung der Cronenberger Straße aber nur 750.000.— Euro, würden 850.000 Euro eingespart, die u.a. für den Neubau der Station Natur und Umwelt zur Verfügung ständen.
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