Experten: Jugendhaftanstalt mit 500 Plätzen viel zu groß!
GRÜNE: Pläne für einen Neubau auf Erbschlö müssen überarbeitet werden
In einer Anhörung über die Entwürfe für ein nordrhein-westfälisches Jugendstrafvollzugsgesetz haben die Sachverständigen letzte Woche den Regierungsentwurf scharf kritisiert. Dazu erklärt Gerta Siller, Sprecherin der Ratsfraktion:
"Es ist kein Wunder, dass der Regierungsentwurf zum Jugendstrafvollzug bei den Wissenschaftlern durchgefallen ist. Von besonderer Bedeutung ist für Wuppertal, dass die Fachleute sich klar gegen eine so große Haftanstalt wie sie in Wuppertal geplant ist (500 Plätze), aussprachen. Dafür haben sie eindeutige Worte gefunden: Die geplante Haftanstalt in Wuppertal mit 500 Plätzen sei eine ‚Vollzugsfabrik’. Dem ist nichts hinzuzufügen.“
Außerdem haben die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis fehlende Personalschlüssel und Vorgaben über die Größe der Wohngruppen massiv kritisiert. Es war von einem "lebensgefährlichem Etikettenschwindel" und einem "Eiertanz" die Rede.
Gerta Siller: "Dies trifft leider voll zu. Anders kann man nicht erklären, warum selbst Regelungen über die Qualität des Wohngruppenvollzuges und die Personalausbildung fehlen, die von allen Seiten gefordert wurde. Ein zukunftsfähiger, moderner Jugendstrafvollzug sieht anders aus. Wir fordern das Land auf, die Pläne für den Neubau eines Jugendgefängnisses in Wuppertal zu überarbeiten und die Zahl der Haftplätze deutlich zu verringern."
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Erschienen am: 01.10.2007
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