Iranische Studenten bauen erdbebensicheres Haus auf Uni-Parkplatz

Richtfest nach nur 9 Tagen Bauzeit: Iranische Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens haben auf einem Parkplatz der Bergischen Universität ein erdbebensicheres Musterhaus in Bergischer Fachwerkbauweise mit iranischer Architektur errichtet.

 

Beim Richtfest (v.l.n.r.): Mohammad Samsamshariat, MSc, Projektsteuerer Dr.-Ing. Daniel Schulten, Dipl.-Ing. Peijman Peyvandi, Uni-Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, Prof. Dr.-Ing. Georg Pegels, Saeid Bahmani, Stellvertreter des Iranischen Generalkonsuls, Cay Etzold, Referatsleiter für Hochschulzusammenarbeit mit Entwicklungsländern beim DAAD und Bauleiter Dipl.-Ing. Alireza Eghdam.
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Foto Friederike von Heyden
 Dokumentation des Baufortschritts:
Donnerstag, 16.08.2007
Mittwoch, 15.08.2007
Dienstag, 14.08.2007
Montag, 13.08.2007

Richtfest nach nur 9 Tagen Bauzeit: Iranische Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens haben auf einem Parkplatz der Bergischen Universität ein erdbebensicheres Musterhaus in Bergischer Fachwerkbauweise mit iranischer Architektur errichtet.

Das Projekt wurde unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Im nächsten Jahr wird das erdbebensichere Musterhaus, das im Frühjahr auch auf der HannoverMesse 2007 präsentiert worden war, in Isfahan nochmals neu aufgebaut.

Die Bergische Universität Wuppertal und die Technische Universität Isfahan (Iran) gehen mit dem Projekt an die Lösung eines der dringendsten Probleme von Entwicklungsländern, den Bau erdbebensicherer Häuser. Das schafft Wohnraum und Arbeitsplätze zugleich. Durch das starke Bevölkerungswachstum fehlen im Iran Millionen von Wohnungen. Diese müssten erdbebensicher sein, denn der Iran ist das Land mit dem weltweit höchsten Erdbeben-Risikopotential. Etwa 70 Millionen Menschen leben zumeist ausgerechnet auf sogenannten Verwerfungszonen. Wohnhäuser in Fachwerkbauweise haben stärkste Erdbeben überstanden, während moderne Stahlbetonbauten versagten: Fachwerkhäuser verkraften von Natur aus durch die typischen diagonalen Träger auch die gefährlichen horizontalen Erdbebenstöße.

Das erdbebensichere Wuppertaler Musterhaus besteht sogar statt aus Holz aus einem Stahlfachwerk, was noch sicherer ist. Außerdem ist Holz als Rohstoff im Iran nur schwer erhältlich. Fachwerk als architektonisches Stilelement hat einen weiteren Vorteil: Die Bewohner können das Sicherheit gebende Tragwerk mit eigenen Augen sehen und prüfen. Das Fehlen entscheidender Bauelemente, beispielsweise der typischen Fachwerkdiagonalen würde sofort auffallen. Projektleiter und Initiator Prof. Dr.-Ing. Georg Pegels: "Diese Bauweise ist korruptionssicher! Und das ist ein Schlüsselkriterium in vielen Entwicklungsländern."

Weitere Informationen zum Bau den erdbebensicheren Musterhaus finden Sie hier.

Informationen zu der Kooperation mit der TU Isfahan finden Sie hier.

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