Keine Wohnbebauung am Eskesberger Bach!

Die GWG plant den Bau von Einfamilienhäusern auf einer Grünfläche gegenüber dem Eskesberger Bach.


Bereits in den Sommerferien verschafften sich die GRÜNEN vor Ort einen Überblick über die möglichen Auswirkungen.
Fazit: die Grünfläche ist ein Biotop und soll nicht zerstört werden.

Petra Lückerath, Fraktionssprecherin der GRÜNEN in der Bezirksvertretung Elberfeld-West:
“Wir wollen dort keine Bebauung. Schon die Zerstörung des renaturierten Eskesberger Baches war ein großer Fehler. Die gesamte Bezirksvertretung ist sich einig. In der Sitzung am letzten Mittwoch stimmten alle BV-Mitglieder gegen den Bau von Einfamilienhäusern auf dieser Grünfläche.“

Peter Vorsteher, Fraktionssprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:
“Zwei zentrale Argumente sprechen gegen die Bebauung: zum einen hat sich auf dem Gelände über Jahrzehnte hinweg ein Biotop entwickelt, das erhalten bleiben soll. Zum anderen stehen über 10.000 Wohnungen auf der Talachse leer. In den letzten Jahren wurden viele Einfamilienhäuser gebaut. Wir sind dagegen, Flächen mit wertvollen Biotopen mit Häusern zu verbauen. Diese Eingriffe sind gerade angesichts der Klimaschutzdiskussion nicht zu akzeptieren. Der Flächenverbrauch muss gestoppt werden.“
Die politischen Gremien haben bisher keine genauen Informationen über die Pläne erhalten. Die GRÜNE Ratsfraktion stellt deshalb eine detaillierte Anfrage zur Ratssitzung am 03. September.

Die Anfrage im Wortlaut:

Eskesberger Bach
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
zur Sitzung des Rates der Stadt Wuppertal am 03.09.2007

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

angrenzend an die Fläche des Friedhofes Krummacher Straße wird derzeit ein neuer jüdischer Friedhof errichtet. Im Rahmen der baulichen Maßnahmen wurde ein Teil des benachbarten Grünzuges am Eskesberger Bach, der vor einigen Jahren aufwändig renaturiert wurde, unplanmäßig zerstört.

1. Wir bitten die Verwaltung um Erläuterung, wie es zu dieser Zerstörung kam und wie damit umgegangen wird.
Wie uns bekannt wurde, ist die Grünfläche auf der gegenüberliegenden Seite des Eskesberger Baches inzwischen in den Besitz der GWG übergegangen, die dort möglicherweise eine Wohnbebauung plant. Damit würde auf beiden Uferseiten des Baches der natürliche Lebensraum erheblich gestört bzw. komplett zerstört. In diesem Zusammenhang bittet die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN um die Beantwortung der folgenden Fragen:

2. War die Renaturierung des Eskesberger Baches eine Kompensationsmaßnahme für einen anderweitigen Eingriff in Natur und Landschaft oder wurde sie aus Ersatzgeldern finanziert?
Wie gedenkt die Stadt im Falle einer Bebauung des o. g. Geländes mit der Frage der Kompensation umzugehen?
3. Auf dem o. g. Gelände hat sich im Laufe mehrerer Jahrzehnte ein Biotop entwickelt, das für seltene Tier- und Pflanzenarten ideale Bedingungen bietet. Liegen der Stadt Untersuchungen darüber vor, ob hier „Rote – Liste – Arten“ vorkommen?
4. Nach unseren Informationen handelt es sich bei der Fläche um ein ehemaliges Dolinengebiet. Dolinen genießen nach dem Bundesnaturschutzgesetz einen besonderen Schutzstatus, der einer Bebauung entgegen stehen würde. Besitzt die Stadt hierzu Informationen?
5. Wie ist die Fläche planungsrechtlich (FNP, B-Plan, Baurecht) eingeordnet?
6. Beabsichtigt die Stadt, das Planungsrecht zum Zwecke der Bebauung zu ändern?
7. Wenn ja: Wie wird dies begründet angesichts der Tatsache, dass der geltende Flächennutzungsplan erst seit kurzer Zeit in Kraft ist?
8. Für den Fall, dass eine Wohnbebauung angestrebt wird: Welche Kosten fallen nach Schätzung der Stadt an

a) für die verkehrliche Erschließung?

b) für den Anschluss an das Kanalnetz?

Mit freundlichen Grüßen


Peter Vorsteher
Fraktionssprecher

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