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Kann den Wandern Sünde sein?

Bürgerinitiative "Kein Beton im Biotop" lud zur Wanderung vom Scharpenacker Tor bis zum Biotop bei Erbschlö ein / über 100 Teilnehmer / spannende Führung mit drei Naturerlebnis-Pädagogen 7 Großteil der eingeleadenen Stadtverordneten folgte der Einladung leider nicht

Trotz begründeter Bedenken schaffen das Land NRW und die Stadt Wuppertal derzeit in verdächtig hohem Tempo Fakten, wenn es um das Bauvorhaben "Jugendgefängnis - Justizvollzugsschule und Bereitschaftspolizei" im Wuppertaler Süden geht. Vor allem der Flächenverbrauch im Landschaftsschutzgebiet sorgt für Missstimmung in der Bevölkerung. Doch auch aus historischer Sicht besteht ein ernster Konflikt. Genau auf der Planfläche für die JVA (dem ehemaligen Langwaffen-Schießstand) wurden noch in den letzten Kriegsmonaten einige jugendliche Deserteure erschossen, deren Gräber bis heute nicht alle lokalisiert werden konnten. Kann man es verantworten, an einem solchen Ort ausgerechnet eine JVA zu errichten? Genügend Zündstoff gegen das Vorhaben ist somit durchaus vorhanden.

Die örtliche Bürgerinitiative "JVA-Ronsdorf.de - Kein Beton im Biotop" ist dennoch gesprächsbereit und hatte auch alle zuständigen Mandatsträger der Stadt zu einer gemeinsamen Wanderung eingeladen, um den großen Freiraum in seiner ganzen Vielfalt und Schönheit zu erleben. Mit Unterstützung dreier erfahrener Naturpädagogen, die es verstehen, auch den kleinsten Grashalm als respektierbaren und hoch interessanten "Gedanken der Schöpfung" zu offenbaren, folgten letzten Sonntag über 100 Menschen der Einladung. Nach einer abwechslungsreichen, dreistündigen Wanderung bewirteten die Anwohner des direkt vom Projekt betroffenen Ortsteiles Erbschlö die Gäste mit einem kostenlosen Imbiss. Nebenbei fand vor allem der Vorschlag der Sielmanns Natur-Ranger große Zustimmung, statt einer "Justizmetropole" ein Naturerlebnisgebiet im Wald und eine Jugendherberge in den leerstehenden Gebäuden der Standortverwaltung einzurichten. Solche Einrichtungen sind durchaus auch als Baustein der Prävention vor Straftaten zu betrachten. Der Biotop würde bei diesem Konzept natürlich nicht angetastet.

Obwohl die Bürgerinitiative schon in der Einladung bewusst von Diskussionen über das Projekt abgesehen hatte, nahmen neben der halben Fraktion der Grünen und einem Vertreter der freien Wählergemeinschaft nur zwei Vertreter der SPD teil. Von der CDU, der größten Fraktion im Stadtrat Wuppertals, war zum Bedauern der Veranstalter niemand erschienen. Einer der Mandatsträger hatte auf telefonische Nachfrage erklärt, dass eine Teilnahme von CDU-Mitgliedern nur schwer vorstellbar wäre, da zur gleichen Zeit die sonntägliche Messe stattfände. Die Veranstalter waren darüber enttäuscht, denn wird es nicht gerade in der heutigen, aufgeklärten Zeit immer offensichtlicher, dass sich das "göttliche Wirken" vor allem in der Vielfalt der Natur offenbart und weniger in festgemauerten Lehren? Während die CDU-Mitglieder möglicherweise darüber diskutierten, ob sonntägliches Wandern eine Sünde ist, widmeten sich die Teilnehmer der Wanderung intensiv den kleinen Wundern der Schöpfung und erfuhren hautnah die Achtung vor allem Leben, um anschließend in großer Sorge um das bedrohte Gebiet, aber mit gewecktem Kampfgeist, nach Hause zu gehen.

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