GRÜNE: SPD schadet der Universität
Die Kritik des SPD-Vorsitzenden Dietmar Bell an der Ausrichtung der Bergischen Universität Wuppertal stößt bei den Wuppertaler GRÜNEN weitgehend auf Unverständnis.
Auf dem Neujahrsempfang der Wuppertaler Sozialdemokraten hatte der Parteichef dem Rektor der Universität, Volker Ronge, vorgeworfen, die Ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächer zugunsten der Lehrerausbildung zu vernachlässigen.
„Der Vorwurf, die Unileitung habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht, ist abenteuerlich,“ so Marc Schulz, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion. „Der Ausbau der Lehrerausbildung entspricht der Zielvereinbarung zwischen Universität und Land. Sie trägt damit maßgeblich zur Sicherung des Hochschulstandortes Wuppertal bei. Wer sich noch einmal vor Augen führt, wie haarscharf die Universität zu Beginn dieses Jahrtausends an der Schließung vorbeigeschrammt ist, wird das Standbein Lehrerausbildung und seine Funktion zu schätzen wissen. Allerdings kann niemand von einer einseitigen Schwerpunktsetzung zu ungunsten des technisch-naturwissenschaftlichen Zweiges reden. So wurden z. B. im Fach Maschinenbau konkrete Anreize für Studierende geschaffen, um die Nachfrage zu erhöhen. Auch die Ansicht, die Kooperation mit der Region sei mangelhaft, entbehrt jeder Logik. Regionale Institute der Universität, wie das Bergische Institut für Produktentwicklung und Innovationsmanagement in Solingen oder die Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe in Remscheid tragen zur Verankerung in der bergischen Region bei.“
Die BU Wuppertal hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Projekten initiiert, um die von ihr betriebene Arbeit in der Stadt bekannt zu machen und Kooperationsmöglichkeiten herzustellen (Tag der Forschung, Wuppertal trifft Wissenschaft, Innovationsdrehscheibe und unzählige Messeauftritte). Es ist daher nun Aufgabe der Wuppertaler Wirtschaft, diese auch anzunehmen und die Zusammenarbeit zu suchen.
„Die angestoßene Debatte soll den Rektor treffen, trifft aber in Wirklichkeit die gesamte Universität und ihre Angehörigen. Mit dieser Polemik schadet die SPD dem Ansehen der Uni nachhaltig. Vor dem Hintergrund des verstärkten Wettbewerbs unter den Hochschulen hat Herr Bell der BU einen Bärendienst erwiesen“, so Schulz abschließend.
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Erschienen am: 18.02.2007
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