Neue Zielvereinbarung mit der Landesregierung

Die Bergische Universität Wuppertal hat – wie alle anderen Hochschulen des Landes – zum Jahresbeginn eine so genannte Ziel- und Leistungsvereinbarung mit der Landesregierung geschlossen.

 

Zielvereinbarung der Universität mit dem Land NRW: Staatssekretär Dr. Michael Stückradt vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes, Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, dahinter (stehend) Kanzler Hans-Joachim von Buchka, Prorektorin Prof. Dr. Annegret Maack, die für die Bergische Universität im Ministerium zuständige Referentin, Ministerialrätin Angelika Claßen, und Georg Rümker, Planungsdezernent der Hochschulverwaltung, der für die Bergische Universität die Ziel- und Leistungsvereinbarung ausgearbeitet und ausgehandelt hat.

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Foto Maren Wagner

Die Bergische Universität Wuppertal hat – wie alle anderen Hochschulen des Landes – zum Jahresbeginn eine so genannte Ziel- und Leistungsvereinbarung mit der Landesregierung geschlossen. Zur Unterzeichnung kam heute in Vertretung von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart Staatssekretär Dr. Michael Stückradt nach Wuppertal. Für die Bergische Universität unterzeichnete Rektor Prof. Dr. Volker Ronge den Vertrag.

Die neue – bereits dritte – Ziel- und Leistungsvereinbarung mit einer Laufzeit von vier Jahren erfolgt auf Basis der durch das "Hochschulfreiheitsgesetz" erheblich veränderten Beziehungen zwischen dem Land NRW und den Hochschulen: Die Hochschulen sind seit Jahresbeginn aus der staatlichen Verwaltung herausgelöst und institutionell eigenständige Körperschaften (öffentlichen Rechts). Damit stellt die neue Ziel- und Leistungsvereinbarung einen echten Vertrag zwischen autonomen Partnern dar.

Die Bergische Universität verpflichtet sich in der der heute geschlossenen Zielvereinbarung auf eine bestimmte und nach fachlichen Bereichen quantitativ differenzierte Aufnahmekapazität von Studenten. In diesem Zusammenhang muss eine Fächerumschichtung erfolgen: In einigen unterausgelasteten Fächern wird die Kapazität reduziert und zugunsten besonders überlasteter Fächer umgeschichtet. Zulassungsbeschränkungen in besonders lehramts-relevanten Fächern wie Deutsch/Germanistik, Englisch/Anglistik und Geschichte werden zurückgenommen und einige besonders nachgefragte Fächer (Spanisch, Latein, Geografie) aus- oder aufgebaut.

Das Land verpflichtet sich zu einer Budgetgewährung auf dem derzeitigen Niveau – allerdings nur zu 80 Prozent gesichert. Die übrigen 20 Prozent des Budgets müssen im Wettbewerb mit den anderen Hochschulen des Landes nach bestimmten Kriterien "erworben" werden, sind dadurch also weniger sicher. Die erst kürzlich vom Ministerium neu bestimmten Verteilungskriterien für diese so genannte „Leistungsorientierte Mittelverteilung“ sind allein auf den "output" der Hochschulen bezogen; in einer bestimmten Schlüsselung sind dies die Zahl der Absolventen (möglichst in der Regelstu"dienzeit), der Promotionen und eingeworbene Drittmittel.

Weiter vergibt das Land aus einem so genannten Innovationsfonds (der sich seit 1999 über eine Dekade hinweg aus von den Hochschulen abgezogenen Personalstellen füllt – dem sog. Qualitätspakt) an die Hochschulen Prämien für die Einwerbung von Drittmitteln von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (z.B. Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen, Graduiertenkollegs, Einzelprojekte). Aus dem Innovationsfonds werden auch Fortschritte in der "Gleichstellung", z.B. die Besetzung von Professorenstellen mit Frauen, besonders belohnt.

Rektor Prof. Dr. Volker Ronge zum heutigen Vertragsabschluss: "Die neue Ziel- und Leistungsvereinbarung gibt der Universität Planungssicherheit für vier Jahre – das ist ihre gute Seite. Problematisch ist demgegenüber die Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Mittel aus dem Landeshaushalt, denn in Wuppertal ist leider ein Rückgang zu befürchten."

Die Umsetzung der Verpflichtungen der Ziel- und Leistungsvereinbarung könne nur "strukturverträglich" erfolgen und werde das auch, betonte Ronge. Die Umschichtung von Ressourcen in der Universität berühre ja Lehr- und Forschungspersonal, also Menschen. Ronge: "Wir können schließlich nicht einen Bauingenieur-Professor als Latein-Lektor einsetzen." Die vierjährige Laufzeit des Vertrags mit dem Ministerium werde jedoch die Einlösung der Umschichtungspläne ermöglichen, wenn auch in einigen Fächern nicht ohne Kürzungszumutungen.

Dem Rektorat sei es bei der Vertragsformulierung vor allem darauf angekommen, das gewachsene und in den letzten Jahren noch präzisierte Profil der Bergischen Universität unter der neuen Zielvereinbarung aufrecht zu erhalten. Ronge: "Bei aller Verknappung der staatlichen Mittelzuweisung, die letztlich aus der Finanzlage des Landes resultiert und die in der Universität schmerzhafte Einschnitte nach sich zieht, können wir mit der neuen Ziel- und Leistungsvereinbarung leben."

Die Zielvereinbarung im Wortlaut finden Sie hier (; 505 KB).

Ein Statement von Staatssekretär Dr. Michael Stückradt finden Sie hier ().

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