![]() Schulmittagessen mit den Stimmen der großen Koalition gekipptVerwaltung macht ihre Hausaufgaben nicht
In den Sondersitzungen von Jugendhilfe- und Schulausschuss hat sich die große Koalition erwartungsgemäß nicht überzeugen lassen. Sie stimmte wiederholt einer Verwaltungsvorlage zu. Damit stellte sie sich gegen den eigenen, gemeinsamen Beschluss aus dem letzten Jahr, bedürftigen Kindern und Jugendlichen flächendeckend im Ganztagsbereich der Schulen ein kostenloses Mittagessen anzubieten. Obwohl mittlerweile alle Fraktionen eine neue Diskussionskultur im Wuppertaler Rathaus verlangen, ließ sich die Große Koalition nicht auf eine fach-inhaltliche Diskussion zum gemeinsamen Mittagessen ein. Denn zu ihrem Beschluss fehlt bis auf den heutigen Tag ein schlüssiges Umsetzungskonzept, das nicht allein die bedürftigen Kinder im offenen Ganztag umfasst, sondern eben auch diejenigen Kinder, die bis auf den heutigen Tag nicht von Einrichtungen und Maßnahmen des offenen Ganztages profitieren können. Stattdessen ließ die Große Koalition die Verwaltungsspitze reden. Diese hatte sich nach eigenem Bekunden von der Bezirksregierung ihre Rechtsauffassung bestätigen lassen Auf die Frage, ob der Finanzierungsvorschlag der kleinen Fraktionen sich haushaltsrechtlich überhaupt umsetzen ließe, erhielt sie prompt die Antwort, die sie verlangte: Nein. Ein Vorgang, der um so bedenklicher ist, weil im letzten Jahr mit den Stimmen aller Fraktionen und unter der Federführung des Oberbürgermeisters, der als Vorsitzender des Rates den politischen Erfolg für sich verbuchte, die Verwaltung beauftragt wurde, ein Finanzierungskonzept für das gemeinsame und für bedürftige Kinder und Jugendliche kostenfreie Mittagessen im offenen Ganztag vorzulegen. Weiterhin beachtenswert ist, dass sich die Wuppertaler SPD inhaltlich gar nicht äußert, nur zum formellen Verfahren; wohl um sich der Diskussion in der eigenen Mitglieds- und Wählerschaft zu entziehen. Diese Wagenburg-Mentalität soll wohl davon ablenken, dass die Sozialdemokraten im Rat alles mittragen werden, um die Koalitionsbeteiligung zu sichern. Marc Schulz, schulpolitischer Sprecher der GRÜNEN: Erschienen am: 28.12.2006 Anzeigen: |