Strompreiserhöhungen nicht erforderlich
Die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) kann eine Veranlassung für eine - zweifache (!!) - Erhöhung der Strompreise nicht erkennen.
Vor wenigen Wochen erst hat die Bundesnetzagentur die Stadtwerke aufgefordert, ihre überhöhten Netzkosten um 12 Mio. € zu senken. Auch die großen Stromoligopolisten haben entsprechende ‚Blaue Briefe’ bekommen. Und die Hälfte Ihres Stromes erzeugen die Stadtwerke selbst in den mit Gas betriebenen Heizkraftwerken, und dieses ist, wie die Stadtwerke selbst anerkennen, in der letzten Zeit im Preis gesunken.
Die lapidare Begründung, die Beschaffungskosten seien gestiegen, kann so nicht hingenommen werden. Wir fordern die Stadtwerke deshalb auf, die Kalkulationen für die Strompreiserhöhung detailliert offen zu legen. Außerdem würden die hohen Gewinne genügend Puffer zum Abfedern von Kostensteigerungen bieten. Allein im Stromgeschäft haben die WSW im vergangenen Jahr 34,5 Mio. € Gewinne abgeschöpft.
Das tatsächliche Problem liegt in der politischen Verpflichtung der Stadtwerke, das enorme Betriebsdefizit des ÖPNV von mehr als 55 Mio. € jährlich zu decken. Der Kostendeckungsgrad liegt dort bei 46 – 48 %. Der stellv. Fraktionsvorsitzende Günter Schiller hält diese Proportionen nicht dauerhaft für hinnehmbar: „Praktisch haben die Wuppertaler mit ihren Strom- Gas- und Wasserrechnungen das Ticket 2000 bereits bezahlt, bevor sie den ersten Fahrschein lösen.“
Besonders ärgerlich müssen es die Bürgerinnen und Bürger empfinden, dass die WSW, die letztlich ihnen gehören, in ihrer Kundenbenachrichtigung die Preiserhöhungen nicht einmal konkret ausweisen. Der Aufsichtsrat, in dem bekanntlich die Stadt das Sagen hat, sollte derartigen Verschleierungen nicht dulden und dem Vorstand genauer auf die Finger schauen.
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Erschienen am: 08.12.2006
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