"Sir-Hans-Singer-Weg" statt "Schoolwalk"
Die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) wendet sich entschieden gegen die Benennung der neuen Promenade am Haspel mit der banalen Bezeichnung "Schoolwalk".
Stattdessen schlägt sie vor, sie nach dem unlängst in hohem Alter verstorbenen Professor Sir Hans Singer zu benennen. Hans Singer wurde 1909 in Elberfeld geboren, musste 1933 als Jude emigrieren und zählt zu den bedeutendsten Nationalökonomen der Nachkriegszeit, der in einem Zuge mit Friedman, Keynes oder Hayek genannt werden muss. "Sir Hans Singer Weg" wäre eine bescheidene Geste der Rückholung einer angesehenen Wuppertaler Familie, der im 3. Reich in dieser Stadt übel mitgespielt worden ist.
"Es kennzeichnet einen unglaublichen Mangel an Sensibilität" so Prof. Schiller, "ausgerechnet Schülern und Studenten die Verhunzung der deutschen Sprache durch Denglifizierung als nacheifernswertes Vorbild darzustellen."
Prof. Schiller rät der Verwaltung auch aus praktischen Gründen von der Verwendung der englischen Sprache ab. Denn häufig hapere es bereits an einer korrekten Rechtschreibung. So wird abweichend vom Deutschen "Schulweg" auf englisch in zwei Worten geschrieben.
Die WfW wird deshalb einen Antrag auf Umbenennung stellen.
Ältere Artikel im Archiv
Erschienen am: 19.10.2006
Anzeigen:
|