1,1 Millionen Euro für berufliche Integration Behinderter in Wuppertal
Jahresbericht des LVR-Integrationsamt vorgelegt / Rheinlandweit 27,4 Millionen Euro Unterstützung für Menschen mit Behinderung im Beruf / Mittel aus Ausgleichsabgabe
Köln. 29. September 2006. Neue Chancen für Menschen mit Behinderung im Beruf: In Wuppertal sind im vergangenen Jahr 361 schwerbehinderte Beschäftigte und ihre Arbeitgeber finanziell unterstützt worden. Die Gesamtfördersumme belief sich dabei auf 1.114.938 Euro. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 2005 des Integrationsamtes beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) hervor. Trotz der schwierigen Arbeitsmarktlage konnten rheinlandweit 5.380 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung neu geschaffen oder gesichert werden. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Martina Hoffmann-Badache, Sozialdezernentin des LVR: „Der Grad der Behinderung sagt nichts über die Leistungsfähigkeit im Beruf aus. Häufig können durch passende Arbeitsgestaltung die Handicaps so gut ausgeglichen werden, dass ein behinderter Arbeitnehmer ebenso leistungsfähig ist wie seine nicht-behinderten Kollegen." Für technische Ausstattung, Investitionskosten oder besonderen Mehraufwand erhalten die Arbeitgeber Zuschüsse. Die Schaffung neuer und die Sicherung bestehender Arbeitsplätze ist durch das Integrationsamt und die örtlichen Fürsorgestellen der rheinischen Städte und Kreise mit insgesamt 27,4 Millionen Euro gefördert worden. Davon entfielen knapp acht Millionen Euro auf Maßnahmen zur behinderungsgerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen. Mit 6,4 Millionen Euro wurden Investitionen für insgesamt 550 neu geschaffene Arbeits- und Ausbildungsplätze bezuschusst.
Die Mittel stammen aus der Ausgleichsabgabe. Diese Abgabe müssen Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten entrichten, die weniger als fünf Prozent behinderte Menschen beschäftigen. Rheinlandweit wurde diese Quote mit durchschnittlich 4,2 Prozent deutlich unterschritten. Dabei beschäftigte der Öffentliche Dienst 5,8 Prozent schwerbehinderte Menschen, die Privatwirtschaft lediglich vier Prozent. In Wuppertal liegt die Beschäftigungsquote mit 4,2 Prozent deutlich unter diesem Wert (3,7 Prozent Privatwirtschaft, 6,1 Prozent Öffentlicher Dienst). Die Stadt Wuppertal hingegen erfüllt ihre gesetzlichen Verpflichtungen und beschäftigt zu 6,48 Prozent Menschen mit einer Schwerbehinderung. Ende 2005 lebten in Wuppertal 38.970 schwerbehinderte Menschen. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von knapp zwölf Prozent. Dieser liegt damit deutlich über dem NRW-weiten Anteil von 9,1 Prozent. Als schwerbehindert gelten Frauen und Männer ab einem vom Versorgungsamt bescheinigten Grad der Behinderung von 50.
Der Jahresbericht 2005 des Integrationsamtes kann kostenlos bestellt werden bei:
Olaf Fiege, olaf.fiege@lvr.de oder unter: http://www.lvr.de/app/Publi/
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Erschienen am: 11.10.2006
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