WfW mahnt zur Vorsicht im Umgang mit der Marktwiese in Ronsdorf

Die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) begrüßt, dass die Neugestaltung der Marktwiese in Ronsdorf zu einer lebhaften Diskussion geführt hat, bei der öffentliche Stellen und Gruppen von Bürgern in einen Wettstreit um die beste Lösung getreten sind.

Ein Ergebnis bestand darin, dass der erste Entwurf aus dem Umfeld der Bezirksvertretung inzwischen zurückgezogen wurde.

Mit der Vorlage eines neuen Vorschlages der Verwaltung auf einer Bürgerversammlung am vergangenen Mittwoch stehen nun zwei Alternativen zur Diskussion, die sich in ihrem Ansatz grundlegend unterscheiden. Die Bürgerinitiative um Herrn Bullmann hat eine abwechslungsreiche und vielseitig möblierte Landschaft gestaltet, die Kinder und Erwachsene zum Verweilen einlädt. Der städtische Vorschlag beschränkt sich dagegen auf das Angebot einer inhaltlich undefinierten, geometrisch streng gegliederten Fläche. Während der Bürgerentwurf in sich selbst Leben ausstrahlt, soll und muss der städtische Entwurf erst durch Veranstaltungen aller Art zum Leben erweckt werden. Mit der konsequenten Zuordnung auf das neue Rathaus entsteht – gewollt oder auch nicht - eine geradezu aufdringliche staatliche Präsenz. Die verbleibende Restwiese verlangt als Krönung geradezu nach einem Reiterstandbild.

Bevor nun die Bürger überhaupt Gelegenheit bekommen, sich mit diesen beiden Alternativen auseinanderzusetzen und die Unterschiede auszuloten, soll die Diskussion bereits wieder gestoppt und – daran haben die Parteipolitiker keinen Zweifel gelassen – eine ihren Interessen folgende Entscheidung getroffen werden. Bereits am Dienstag der kommenden Woche soll die Bezirksvertretung die endgültige Wahl treffen.

Die Wählergemeinschaft für Wuppertal erhebt entschiedenen Widerspruch gegen dieses Abwürgen des gerade erst entstandenen öffentlichen Diskurses. Für eine derart rasche Beschlussfassung gibt es keine sachlichen Gründe. Wir fordern deshalb eine Verschiebung der Entscheidung auf die nächste Sitzung der Bezirksvertretung.

Die Bürgerinnen und Bürger Ronsdorfs müssen mitentscheiden, wie ihre Marktwiese in Zukunft aussehen soll. Die beiden Entwürfe enthalten sehr unterschiedliche politische Botschaften, die auch auf ihre Verträglichkeit mit den sozialen und historischen Wurzeln dieses Stadtbezirkes wohl bedacht werden müssen.

Erschienen am: 09.09.2006