Bauen für die Zukunft der Uni
Trotz Finanzenge werden viele Millionen in die Gebäude investiert/ Im Sommer ziehen die Designer auf den Grifflenberg
"Solange wir bauen, geht’s weiter" – eine stehende Redensart von Rektor Prof. Dr. Volker Ronge, immer wieder gern eingestreut bei Spatenstichen, Inbetriebnahmen, Eröffnungen und Einweihungen nach Um-, Aus- und Neubaumaßnahmen, von denen es in den vergangenen Jahren trotz der engen Finanzlage eine ganze Reihe gab.
Verantwortlich für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen an den Immobilien des Landes ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, kurz BLB, formal Eigentümer der Liegenschaften und deren Vermieter. Welche Modernisierungs- und/oder Baumaßnahme in der Regie des BLB selbst oder des Dezernats für Gebäudemanagement der Hochschulverwaltung durchgeführt werden, wird im Einzelfall abgestimmt. Hier ein Überblick über aktuell abgeschlossene, laufende und geplante Baumaßnahmen an den Standorten Grifflenberg, Freudenberg und Haspel der Bergischen Uni.
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Das Gebäude I mit Zufahrt von der Fuhlrottstraße wird neue Heimat der Wuppertaler Designer. |
Die vielleicht wichtigste Baumaßnahme der Universität ist das Gebäude I, das Ende der 60er Jahre mit Zufahrt von der Fuhlrottstraße als Neubau für die damalige Staatliche Ingenieurschule für Maschinenbau errichtet wurde. Anfang der 80er Jahre wurde das Gebäude bei einem Großbrand zerstört. Wenige Jahre nach Wiederbezug durch den damaligen Fachbereich Elektrotechnik wurden – ausgelöst durch die Brandkatastrophe auf dem Düsseldorfer Flughafen – fatale Spätfolgen des Brandes von 1982 festgestellt: Das Gebäude war vor allem in den Zwischendecken von Schadstoffen (Furane, Dioxine) verseucht. Zum Glück gab es inzwischen den neuen Campus Freudenberg, nachdem die Universität weite Teile der ehemaligen Generaloberst-Hoepner-Kaserne übernommen und für Hochschulzwecke umgebaut hatte. Die Elektrotechniker zogen auf den Campus Freudenberg, und die Sanierung des Gebäudes Fuhlrottstraße konnte beginnen. Die Grundinstandsetzung (Gesamtkosten 12,5 Mio.) soll im August abgeschlossen sein.
Das Gebäude Fuhlrottstraße mit seinen etwa 15.000 Quadratmetern Nutzfläche soll künftig die bisher auf dem Campus Haspel und in einem angemieteten Gebäude an der Hofaue untergebrachten Designer sowie die in einem provisorischen Container-Dorf an der Gaußstraße untergebrachten Sportwissenschaftler der Bergischen Universität beherbergen. Das Gebäude wird ab Juni durch den BLB schrittweise an die Uni übergeben, beginnend mit einem neuen Bewegungszentrum der Wuppertaler Sportwissenschaft. Der Hauptumzug der Designer und Sportler erfolgt ab 1. August. Ab Wintersemester wird auch die dortige Mensa in Betrieb sein.
In den letzten Wochen sind im Rahmen der Grundsanierung der Hauptmensa des Hochschulsozialwerks Wuppertal (Gesamtkosten 8,6 Mio.) durch den BLB Restarbeiten zur Umsetzung des Brandschutzkonzepts durchgeführt worden, ist in diesen Tagen die Terrassensanierung beendet worden und steht noch die Fassadensanierung an.
In den Bürobereichen des Mensagebäudes ME auf dem Grifflenberg werden in 2006 zunächst die ehemaligen Räume der Zentralen Studienberatung zu studentischen Arbeitsplätzen umgebaut und anschließend die Räume des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) renoviert. Die Abschnitte umfassen die brandschutztechnische Ausrüstung sowie die Erneuerung der Elektroversorgung und der Nachrichtentechnik.
Parallel zur Grundinstandsetzung nimmt das Dezernat für Gebäudemanagement der Hochschulverwaltung die Hörsaalrenovierung in den Gebäuden I und K vor, so dass diese bereits ab dem WS 2006/2007 uneingeschränkt genutzt werden können. Die Außenflächen können erst nach Ende der Bauarbeiten und bei entsprechender Witterung im nächsten Jahr neu gestaltet werden.
Nach dem Umzug der Designer vom Campus Haspel auf den Campus Grifflenberg ins Gebäude I beginnen am Haspel die Vorbereitungen für die Grundinstandsetzung des Seminargebäudes HC mit einer Kostenschätzung von 5,0 Mio. Dafür muss das Gebäude HC nahezu vollständig geräumt werden. Hinsichtlich der Mensa für den Haspel wird noch über eine Lösung nachgedacht.
Die Bibliothek für die Bauingenieure wird in den Flachbau HA verlagert, wofür technische Infrastruktur hergestellt wird. Im Hochbau am Haspel werden ab Ende 2006 Renovierungen durchgeführt.
Parallel hat die Planung zur Grundinstandsetzung der Halle K (Maschinenbau) auf dem Campus Grifflenberg begonnen, einer wegen ihrer sicherheitsrelevanten Besonderheiten (Rettungsweglängen, Brandabschnitte) umfangreichen Umbaumaßnahme mit einer Kostenschätzung von 3,8 Mio. Euro.
Mit Mitteln des Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB wird in diesem Jahr mit der Sanierung des Parkhauses PA auf dem Grifflenberg (Kostenschätzung 4,8 Mio.) sowie nach der kürzlich abgeschlossenen Fassadensanierung mit der Innensanierung der Parkhäuser PB und PC (ebenfalls Grifflenberg, Kostenschätzung 4,0 Mio. Euro) begonnen.
Das Brandschutzkonzept der Uni für den Campus Grifflenberg bedingt eine umfangreiche Sanierung mit einem Kostenaufwand von etwa 6,0 Mio. Euro. Als erste Maßnahme wurden an den Gebäuden H und P außen liegende Fluchttreppen montiert. Vielen Gebäude auf dem Grifflenberg benötigen überdies eine über mehrere Jahre laufende Betonsanierung, deren Kosten auf 6,5 Mio. Euro geschätzt wird. Geplant ist ferner eine Kanalsanierung auf dem Campus Grifflenberg.
Voraussichtlich werden der Uni durch den BLB im laufenden Jahr u. a. Mittel für die Grundsanierung der Aufzüge in den Gebäuden O und S zur Verfügung gestellt, für Dachsanierung am Campus Grifflenberg, Erneuerung von Lüftungskanälen, und die Sanierung von Behinderten-WCs.
Das Dezernat für Gebäudemanagement plant außerdem die Fertigstellung der Erneuerung der Kälteversorgung der Universitätsbibliothek, restliche Maßnahmen beim Umbau des Zentrums für Informations- und Medienverarbeitung im Gebäude P, Erneuerung der Bodenbeläge sowie Arbeiten an Lüftungsanlage und Elektroinstallation in Hörsälen auf dem Campus Grifflenberg, Umbaumaßnahmen zur Verbesserung der Forschungsmöglichkeiten im Gebäude FF auf dem Campus Freudenberg, schließlich eine Modernisierung der Poststelle im Gebäude N auf dem Campus Grifflenberg.
Die Einbruchsicherheit auf dem Grifflenberg wird durch eine Außenhautsicherung mittels elektronischer Türüberwachung (keine Videoüberwachung!) verbessert.
Im Januar ist ein Entwurf für ein Audimax mit ca. 700 Sitzplätzen vorgelegt worden. Das neue Hörsaalgebäude, dessen Finanzierung noch offen ist, soll im Bereich der Sport-Container an der westlichen Gaußstraße errichtet werden und vielleicht den Namen des verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau tragen.
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Erschienen am: 08.05.2006
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