Schallmauer von 90 Mio. Kunden durchbrochen
"Auch im letzten Jahr haben wir weitere Kunden gewinnen können. Erstmals seit 1959 zählten die WSW wieder 90,9 Millionen Fahrgäste", berichtet der WSW-Vorstandsvorsitzende Dr. Hermann Janning.
Auch für das Jahr 2006 rechnen die WSW mit weiter steigenden Zahlen. Dr. Peter Hoffmann, Leiter des ÖPNV-Systemmanagements, verweist auf den seit 2000 laufenden erfolgreichen Restrukturierungsprozess in allen Bereichen der Verkehrsbetriebe.
Zu Beginn der fünfziger Jahre waren die Wuppertaler Busse und Bahnen für viele Einwohner das einzig verfügbare Verkehrsmittel. Die Statistik weist für 1950 die Zahl von 107,2 Millionen Kunden aus. Der zunehmende Autoverkehr und das Wirtschaftswunder machten sich in der Folgezeit bemerkbar. 1959 registrierten die WSW noch 90,9 Millionen Fahrgäste, deren Zahl bereits ein Jahr später auf 87,1 Millionen absank.
"Angesichts der Talfahrt auf 59,9 Millionen im Jahr 1978 und einer rasanten Rückgewinnung von Kunden zum heutigen Ergebnis von 90,9 Millionen sind wir schon stolz auf das Geleistete, so Dr. Peter Hoffmann. "Zusätzlich muss die Problematik der um 60.000 Personen gesunkenen Einwohnerzahl und der deutlich zugenommenen Motorisierung berücksichtigt werden."
Attraktive Fahrpläne und Tickets sind das Geheimnis der Erfolgsbilanz. Mit dem Ticket2000, dem integrierten Taktfahrplan, Quartierslinien und vielen weiteren Bausteinen begann ab 1991 die Aufholjagd. Selbst zu Weihnachten und in der Neujahrsnacht rollen inzwischen die Räder von Bus und Bahn. Wurde früher am Heiligen Abend um 15 Uhr der Betrieb eingestellt , so erweiterten die WSW beim letzten Weihnachtsfest das Angebot aufgrund der großen Nachfrage nochmals: Fahrplanmäßiger Betrieb am 24.12., verlängert bis 20 Uhr, anschließend die NachtExpress-Linien im 30-Minuten-Takt und nach Mitternacht der heute übliche NachtExpresseinsatz - das ist mehr als in vielen anderen deutschen Städten. Die Bürger dankten es den WSW.
Prüfungen ergaben am 24.12. eine Zahl von über 2500 Kunden ab 20 Uhr bei den NachtExpress-Linien. Die Auslastung der Schwebebahn lag bei einem Viertelstundentakt zwischen 18 und 23 Uhr bei über einem Drittel der bereitgestellten Kapazität.
Seit dem 17.10.2005 gilt an 13 ausgewählten WSW-Haltestellen die Anschlussgarantie für bestimmte Linien abends und nachts. Dank einer optimierten Abstimmung der Fahrer untereinander und einer verstärkten Koordination durch die Betriebsleitzentrale mussten Kunden nur in fünf Fällen die Garantieleistung beanspruchen.
Auch im neuen Jahr sollen neue Angebote Anreize schaffen. Zusammen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bieten die WSW das TagesTicket auch für Einzelpersonen an. Die Version für Gruppen bis zu fünf Reisenden bleibt erhalten. Die neue Variante, erhältlich als Einzel- oder 4erTicket für alle Preisstufen, scheint besonders für die Schwebebahnstadt interessant zu sein. Denn so können die Fans des einmaligen Verkehrsmittels als Einzelreisende günstig einen ganzen Tag lang die Bahn und die Stadt entdecken.
"Auch betriebswirtschaftlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht", verweist Dr. Peter Hoffmann auf die notwendige Restrukturierung des Verkehrbetriebe.
Schon seit dem Jahr 2000 läuft die Restrukturierung. Im Bereich Bus (Netzmanagement und Fahrdienst) sind die Kosten bis 2004 um 18 Millionen Euro gesunken. Für 2005 läuft noch der Jahresabschluss. "Gegenwärtig ist zu erkennen, dass wir unser Ziel für 2005 trotz negativer Einflüsse wie stark gestiegenen Kraftstoffpreisen sowie Kürzungen von Bundes- und Landesmitteln in Höhe von rund 2 Millionen Euro erreicht haben", so Dr. Hoffmann.
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