![]() Verkehrt herumErst Schließung von Bädern, danach Sportentwicklungsplanung - FDP kritisiert planungslose Entscheidungen im Bäderbereich
Glaubt man der Verwaltung, muss das Kurbad Barmen geschlossen werden, weil der Stadt für die Sanierung des alten Bades die finanziellen Mittel fehlen. „Um den Haushalt der Stadt steht es nicht gut. Doch finanzielle Mittel für Sanierungen und Investitionen, auch in Sportstätten, stehen sehr wohl zur Verfügung“, erklärt Andrea Seipp, sportpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Tal. „Es ist Aufgabe der Politik, zu entscheiden, wann und für welche Maßnahmen im Rahmen des Haushaltes Finanzmittel in welcher Höhe zur Verfügung gestellt werden. D.H., hätte man das Kurbad erhalten wollen, dann hätte man auch die Sanierung des Bades anstelle der Sanierung eines anderen Bades vorziehen können. Denn ganz so plötzlich und unerwartet ist der Sanierungsbedarf des Bades nicht. Doch diese Entscheidung“, so Seipp, „will in dieser Stadt offensichtlich niemand treffen.“ Auch fehlt eine Planungsgrundlage für die Sportstättenentwicklung in unserer Stadt. Eine solche Zielplanung hat die FDP fünf Jahre lang gefordert und ist bei allen übrigen Fraktionen auf Widerstand gestoßen. Schließlich haben sich die Parteien im Frühjahr 2004 darauf ge-einigt, eine kommunale Sportentwicklungsplanung im Jahr 2006/2007 in Auftrag geben zu wollen. „Zu spät“, kritisiert Andrea Seipp, „denn bis dahin sind zumindest im Bäderbereich alle wichtigen Entscheidungen getroffen.“ „Das letzte Bad in Barmen wird es vermutlich gar nicht mehr geben, wenn die Sportentwick-lungsplanung in zwei Jahren feststellen wird, dass die Bäderstandorte in Wuppertal schlecht und zu Lasten bestimmter Stadtteile verteilt sind, dass eine gleichmäßige Versorgung der Be-völkerung mit Schwimmbädern nicht gewährleistet ist und dass die Ausübung einer schwimm-sportlichen Betätigung für einen großen Teil der Bevölkerung (die Barmer Bevölkerung) nicht mehr bzw. nur noch unter Hinnahme langer Anreisewege möglich ist“, so Seipp. Die FDP fordert die übrigen Ratsparteien auf, zu einer Sportpolitik zurückzukehren, die zu-kunftsgerichtet auf der Basis einer Planung allen Bürgern der Stadt gerecht wird.
Erschienen am: 10.11.2005 Anzeigen: |