Umwelt- und Hegemedaille 2005 des Deutschen Anglerverbandes für den Wupperverband
Der Deutsche Anglerverband e.V. (DAV), Berlin, verleiht seit 20 Jahren die Umwelt- und Hegemedaille für besonderes Engagement im Umweltschutz. Auf Vorschlag des Landesverbandes NRW ist für 2005 die Wahl auf den Wupperverband gefallen.
Hans Kemp, Vizepräsident des DAV in Berlin, und Gerd Hantschke, Referent für Natur- und Gewässerschutz des Angler- und Gewässerschutzbundes NRW in Monheim, überreichten die Medaille am 4. Oktober an Bernd Wille, Vorstand des Wupperverbandes, sowie an seinen ständigen Vertreter, Georg Wulf.
In der Begründung des DAV für die Verleihung der Medaille an den Wupperverband heißt es unter anderem: „Seit mehr als 10 Jahren beobachtet der Landesverband NRW, die fischereifachlich vorbildlichen Aktivitäten des Wupperverbandes. Aufgrund der Gewässerverschmutzung, die im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung ihren Anfang nahm, gab es lange keine Lachse mehr in der Wupper. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Lebensbedingungen für Fische und ihre Nährtiere in der Wupper und den Nebenflüssen deutlich verbessert. Der Wupperverband hat hier einen maßgeblichen Beitrag geleistet, durch den Ausbau der Klärwerke auf der einen und die Verbesserung der Durchgängigkeit durch den Bau von Fischaufstiegen auf der anderen Seite. Lachse und Meerforellen wandern heute wieder in das Gewässersystem von Wupper und Dhünn zurück, wenn auch bisher nur in einer kleineren Anzahl. Auch die Zahl weiterer Fischarten hat deutlich zugenommen. Das vor nicht langer Zeit noch zerstörte biologische Netz ist wieder geknüpft worden. Fischnährtiere und Pflanzen haben sich angesiedelt und dienen als Grundlage der Nahrungskette der Fische.“
Kriterien für die „Bewertung“ durch den DAV sind u. a. auch die Renaturierung fließender und stehender Gewässer, eine Öffentlichkeitsarbeit, die die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung für alle Themen des Umweltschutzes fördert, sowie ökologischer und ökonomischer Einsatz über die gesetzlich vorgegebenen Grundlagen hinaus. Zu den Preisträgern der letzten Jahre gehörte u. a. der Landes-Angler-Verband Brandenburg für das erfolgreiche Einbringen des Lachses in die Stipnitz.
Der Deutsche Anglerverband hat u. a. eine auf den Naturschutz gerichtete Verbandsphilosophie, möchte es aber auch möglichst vielen Angelfreunden ermöglichen, ihrer Passion nachzugehen. Der DAV bewirtschaftet über 50.000 Hektar Seen, Weiher, Flüsse und Bäche. Durch diese große Fläche will er mit der Freizeitfischerei ein gemeinschaftliches ökologisches Bewusstsein erreichen, so dass Ökologie, Natur-, Gewässer- und Tierschutz immer mit den Verbandsinteressen korrespondieren.
Der Wupperverband ist stolz auf die Verleihung der Umwelt- und Hegemedaille, zeigt sich doch dadurch, dass seine auf den Umweltschutz und das Flussgebietsmanagement gerichtete Arbeit auch in der Freizeitfischerei Anerkennung findet – und das nicht nur aufgrund der neuen fischereilichen Möglichkeiten. Ein Zitat des DAV lautet: „Angeln ist eben mehr, als Fische aus dem Wasser zu ziehen.“
Erschienen am: 12.10.2005
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