Sicherheit für BehinderteEin Behinderten-Fahrdienst beim Weltjugendtag in Köln war Thema einer Diplomarbeit in der Abteilung Sicherheitstechnik der Bergischen Universität.
Ein Behinderten-Fahrdienst beim Weltjugendtag in Köln, das war Thema der Diplomarbeit von Dieter Holz bei Prof. Dr.-Ing. Uli Barth, Leiter des Fachgebiets "Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung" in der Abteilung Sicherheitstechnik der Bergischen Universität. Die Abwicklung eines Fahrdienstes für Menschen mit Behinderungen beim Weltjugendtag 2005 in Köln im Rahmen einer Diplomarbeit des Ingenieurstudienganges Sicherheitstechnik zu verfassen, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Bei der Betrachtung der Eckdaten eines solchen Dienstes wird aber rasch deutlich, dass große planerische Vorarbeit notwendig ist. Zum Einsatz kamen in und um Köln über 100 spezielle Transportfahrzeuge, der Betrieb wurde durch mehr als 250 Mitarbeiter sichergestellt. Im Mittelpunkt des Behinderten-Fahrdienstes standen schutzbedürftige Menschen, für die jeder einzelne Mitarbeiter Verantwortung und Sensibilität mitbringen musste. Inwieweit passt dieses Thema zum Wuppertaler Studiengang "Sicherheitstechnik"? Verschiedene Unterdisziplinen der Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität befassen sich mit der - sicheren - Gestaltung von Abläufen (Qualitätsmanagement, Risikoanalysen), Gestaltung der Arbeit (Stabsarbeit, Arbeitsorganisation aus dem feuerwehrtechnischen Bereich, Projektmanagement), Ausfallmanagement und Verkehrstechnik (Verkehrs- Raumgestaltung, Navigationstechnik). Außerdem stehen ohnehin in nahezu allen Fachgebieten durchgängig Schutz und Bedürfnisbefriedigung des Menschen im Vordergrund. In der Diskussion dieser Elemente, die Dieter Holz in seiner Diplomarbeit dargestellt hat, ist die Nähe zum Studiengang Sicherheitstechnik stets gewahrt. "Methodisches Projekt und Sicherheitsmanagement am Beispiel des Fahrdienstes für Menschen mit Behinderungen beim Weltjugendtag 2005", so lautete denn das exakte Thema der Arbeit. Verschiedene Problemfelder wurden beleuchtet: Die Arbeitsorganisation wurde nach feuerwehrtaktischen Grundsätzen in einem Einsatzstab durchgeführt. Dabei wurden die Vorbereitungen nach Projektmanagement- Gesichtspunkten erarbeitet. Hierzu wurde das Vorgehen der Stabsarbeit mit Hilfe einer Projektmanagement- Software sowie einem speziellen Internet- Kommunikations- und Austauschportal vorgestellt. Bei der Arbeitsorganisation stand stets die Frage im Vordergrund "Wie organisiert man einen Einsatz in dieser Größenordnung so, dass er auch reproduzierbar ist?" Ein weiterer Aspekt war die Navigations- und Kommunikationstechnik. Für die Steuerung von über 100 Einsatzfahrzeugen, die von Köln-fremden Mitarbeitern geführt wurden, war es erforderlich, technische Hilfen anzubieten. Ein großer Teil der Diplomarbeit nahm daher die Vorstellung eines eigens entwickelten Kommunikations- und Navigationskonzeptes ein. Gemeinsam mit zwei Softwarehäusern wurde ein System entwickelt, das auf einem Klein-PC in jedem Fahrzeug in Betrieb war, dort Einsätze entgegennahm und an ein Navigationssystem übergab. Im Bereich der Verkehrsplanung wurde außerdem die Raumordnung des enorm großen Bereitstellungsraumes der Einsatzfahrzeuge am Marienfeld beschrieben. Dieser Bereitstellungsraum wurde gemeinsam durch den Einsatzstab und ein verkehrstechnisches Planungsbüro vorbereitet. Weiter wurde dargestellt, wie bei dieser Dienstleistung die Mitarbeiter mit ihren Bedürfnissen berücksichtigt werden konnten. Die Ergebnisse flossen in die Nutzung einer Schule als "Helferhotel" ein. Sämtliche Verfahren mussten sich in einem vertretbaren Kostenrahmen bewegen. Dazu stellte Dieter Holz, der als technischer Wachleiter bei den Johannitern in Köln arbeitet, das Verfahren der Wertanalyse vor. Erschienen am: 05.10.2005 Anzeigen: |