FDP fragt nach: Wo bleibt das Einzelhandelskonzept?
Beurteilungsgrundlage für Neuansiedlung von Discountern fehlt
Vor gut 4 Jahren hat der Rat der Stadt Wuppertal ein regionales Einzelhandelskonzept in Auftrag gegeben und die Neuauflage eines städtischen Einzelhandelskonzeptes zurückgestellt. Jürgen Henke, Fraktionsvorsitzender der FDP: „Auf ein fertiges Konzept warten wir bis heute. Die Stadt“, so Henke weiter, „wird mit Anfragen zur Neuansiedlung von Discountmärkten geradezu überflutet. Kaum eine größere Brachfläche, die nicht ins Visier der marktführenden Discounter kommt. Daher ist ein Konzept mit Zielen, Standort- und Flächenausweisungen für die Entwicklung und Stärkung des hiesigen Einzelhandel dringend erforderlich.“
Die Liberalen haben jetzt eine Anfrage gestellt, wann das regionale Einzelhandelskonzept fertiggestellt ist und ob dieses Konzept dann auch eine Bewertung aller innerstädtischen Standorte ermöglicht. Bislang muss in jedem Einzelfall geprüft werden, ob am angefragten Standort Einzelhandel überhaupt möglich ist, mit welcher Verkaufsfläche, mit welchem Sortiment, mit welchen Auswirkungen auf die Nahversorgung und/oder Innenstadt etc. Dabei haben die Discounter oft gute Karten ihre Vorstellungen durchzusetzen, nicht selten per Gerichtsbeschluss.
Henke: „Deshalb darf Wuppertal nicht länger ohne ein Einzelhandelskonzept bleiben. Wir laufen Gefahr, mit Discountmärkten überschüttet zu werden und damit unsere Innenstädte auszubluten. Auch für das Stadtbild“, so Henke, „brauchen wir dringend Kriterien für die Gestaltung der Discounter. Nicht an jeder Stelle in der Stadt dürfen wir die markanten Steinzelte der marktführenden Discounter zulassen.“
Mit dem bald erscheinenden neuen Einzelhandelskonzept, das erstmals über die Grenzen der Stadt hinausgeht und auch die Standorte der Nachbarstädte berücksichtigt, erhält Wuppertal nach langer Zeit wieder eine Beurteilungsgrundlage für die Bauleitplanung und für die Investoren.
|