Kanzler von Buchka übergibt Familiennachlass an die Universität Rostock

Hans-Joachim von Buchka, Kanzler der Bergischen Universität Wuppertal, hat den Nachlass seiner Familie an die Universität Rostock übergeben. Mehrere Mitglieder der Familie von Buchka standen während der letzten 200 Jahre in enger Verbindung zur Universität Rostock.

Universität Rostock: Wuppertals Kanzler Hans-Joachim von Buchka und seine Frau Ingrid übergeben den Nachlass im Beisein von Rostocks Kanzler Joachim Wittern
an Archivarin Angela Hartwig.

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Der Nachlass enthält Briefe, Lebenserinnerungen, diverse Urkunden und persönliche Schriftstücke des Pastors Gottlieb Buchka (1788-1863), seines jüngsten Sohnes, des Staatsrates Hermann von Buchka (1821-1896) und dessen ältesten Sohnes, Gerhard von Buchka (1851-1935), Direktor der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes und von 1902 bis 1929 Vizekanzler der Universität Rostock.

Hermann von Buchka habilitierte sich 1843 an der Juristischen Fakultät, wo sein Bruder Carl Friedrich ab 1838 studiert hatte. Er war von 1843 bis 1847 Privatdozent an der Juristischen Fakultät. Mehr als 25 Jahre war Hermann von Buchka Staatsrat und Vorstand des großherzoglich-mecklenburgischen Justizministeriums, mit dem die geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten verbunden waren. Er wurde 1891 in den erblichen Adelsstand erhoben. Für seine Verdienste um die Universität wurde er 1890 von der Medizinischen und 1891 von der Theologischen Fakultät mit der Ehrenpromotion geehrt. Auch seine Söhne Gerhard, Johannes und Heinrich von Buchka waren Jurastudenten in Rostock.

Gerhard von Buchka studierte von 1871 an der Juristischen Fakultät und schloss sein Studium 1873 mit der Promotion ab. In den Jahren 1902 bis 1929 wirkte er als Vizekanzler der Universität. Auch sein Sohn Gerhard, der Urgroßvater von Hans-Joachim von Buchka, wurde 1903 von der Juristischen Fakultät der Universität Rostock promoviert. Die entsprechenden Studenten-, Promotions- und Personalakten sind im Universitätsarchiv überliefert. So gab es zahlreiche Berührungspunkte zwischen der Familie von Buchka und der Universität Rostock, die den Wuppertaler Kanzler veranlassten, den Nachlass seiner Familie dem Rostocker Universitätsarchiv zu übergeben.

Diesen Nachlass zusammenzutragen, war in der Familiengeschichte allerdings ein Kapitel für sich. Es gab in der ehemaligen DDR einen Nachlasspfleger, zu dem Vater von Hans-Joachim von Buchka in den 60er Jahren Kontakt aufgenommen hatte. In "kleinen Dosen" schickte dieser Nachlasspfleger dann über viele Jahre Stück für Stück in den Westen, wofür sich die Familie von Buchka in der Kaffee-Währung, aber auch mal mit einem Oberhemd erkenntlich zeigte. Auf diesem Wege kamen fast alle verbliebenen Nachlassgegenstände in die Familie zurück.

Die Leiterin des Archivs der Universität Rostock, Dipl.-Hist. Angela Hartwig: "Nachlässe wie der der Familie von Buchka bedeuten für das Universitätsarchiv eine große Bereicherung. Sie sind wertvolle historische Quellen und erweitern die Bestände des Universitätsarchivs. Nachlässe hervorragender Persönlichkeiten und Wissenschaftler sind für historische Forschungen zur Universitätsgeschichte unerlässlich. Das Universitätsarchiv bemüht sich intensiv um Nachlasspflege, denn was aus Privathand in absehbarer Zeit nicht in öffentliche Hand gelangt, ist fast immer verloren."

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