I NEED YOU. 100 JAHRE PRYM´S DRUCKKNOPF
Die Ausstellung ist bis zum 18. September 2005 im Historischen Zentrum zu sehen und ist täglich außer montags von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Sein Siegeszug begann in Stolberg bei Aachen. Dort wurde der Druckknopf, wie wir ihn heute noch kennen, von Unternehmer Hans Prym mit einer Metallfeder perfektioniert und zur grandiosen Vollendung gebracht. Grundlage war der 1885 von dem Pforzheimer Heribert Bauer erstmalig patentierte, jedoch nicht ganz funktionstüchtige kleine Helfer, der dazu bestimmt war, „das Öffnen und Schließen der Herrenhosen beim Latz zu vereinfachen".
120 Jahre nach diesem Quantensprung in der Bekleidungsindustrie kommt die Verschlusssache nach Wuppertal. Klar, denn was wäre die Textilhochburg ohne diesen kleinen Helden?! – Und was wäre der Begleiter in allen Lebenslagen ohne Hosen, Blusen, Röcke und Miederwaren, die er unermüdlich und zuverlässig zusammenhält?!
Eine wunderbare Liaison also, die im Historischen Zentrum vom 10. Juli bis 18. September 2005 zu sehen ist. Zum 100. Geburtstag öffnete das Prym´sche Unternehmensarchiv seine Schatztruhen und präsentiert nun Museum für Frühindustrialisierung die ganze Vielfalt des (un-)auffällig anziehenden Knöpfchens, dass die Verschluss-Techniken in Mode und Design revolutioniert hat.
Die Ausstellung zeichnet seinen Siegeszug in die Nähkörbchen, Kleiderschränke und Herzen von fleißig nähenden Hausfrauen und findigen Heimwerkern nach. Über 500 Ausstellungsstücke führen sinnfällig vor Augen, wie sich der Knopf durch-drückte: Zeitungsanzeigen, Druckknopfkarten, Gewinnspiele und Werbespots aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bieten lebendige Einblicke in die Frühzeit des Marketings. Vom Gebrauchskleid bis zur Designerklamotte zeigen mehr als 50 Kleidungsstücke aus einem Jahrhundert die ungeahnte Wandlungskraft des Metall-Drückers. Die Besucher können nachvollziehen, wie aus dem unscheinbaren Knöpfchen, das zur Korrektur des „schlechten Sitzes" erfunden worden ist, ein Markenzeichen entstand. Doch auch die ungewöhnlichen Verwendungsarten des Druckknopfs kommen nicht zu kurz.
Er hält Socken in der Waschmaschine zusammen, ziert Handy-Taschen und sorgt für den perfekten Halt bei Schmuckobjekten – oder auch beim künstlichen Gebiss. Mal skurril, mal schräg: der Druckknopf ist überall. Wie er produziert wird, erfahren die Besucher auch. Maschinen und Filme machen die Schritte vom Messingband zum Knopf mit Klick klar. Initiatorin der Ausstellung ist die Leiterin des Unternehmensarchivs William Prym, Andrea Prym-Bruck, die gemeinsam mit der Bonner Kultur-Agentur ConCultura die Jubiläumspräsentation geplant und realisiert hat. Wie aus dem schlichten Drücker ein edles Schmuckstück geworden ist, zeigt die exquisite Schmuck- Kollektion von Designeroin Andrea Prym-Bruck, die innerhalb der Ausstellung präsentiert wird.
Die Ausstellung ist bis zum 18. September 2005 im Historischen Zentrum zu sehen und ist täglich außer montags von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Ein reich bebilderter Katalog ist erhältlich. Besucher-Infos und Führungen unter Tel. 02 02/5 63-64 98.
Erschienen am: 24.07.2005
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