Fotobücher in der Uni-Sammlung
"Alfred Ehrhardt et al. Fotobücher der 1920er und 1930er Jahre", 1. Februar bis 29. April 2005, Galerie im Kolkman-Haus, Hofaue 51-53, Wuppertal-Elberfeld.
Wie stellt man wertvolle Fotobücher der 20er und 30er Jahre aus, Bücher, die inzwischen bei Privatsammlern und Museen höchst begehrt und zu Preziosen mutiert sind? Dazu gehören die Klassiker der modernen Fotografie wie "Urformen der Natur" von Karl Bloßfeldt und "Die Welt ist schön" von Albert Renger-Patzsch, den Protagonisten der Neuen Sachlichkeit. Einer der bekanntesten war Alfred Ehrhardt. Ab 1. Februar zeigt die universitätseigene Galerie im Kolkmann-Haus Beispiele aus seinem fotografischen und filmischen Werk.
Alfred Ehrhardt (1901-1984) war Schüler von Josef Albers und Wassilij Kandinsky am Bauhaus und folgte einem ganzheitlichen Konzept einer unmittelbar am Material erlernten Gestaltungspraxis und ihrer Einübung in der Abstraktion der Malerei und übertrug sie auf die Fotografie. In Naturformen wie Wellen, Sandformationen, Muscheln, Kristallen und noch intensiver in der Mikrofotografie versuchte er nachzuweisen, dass Materie keine tote Masse ist. Natur wurde zum Vorbild für Kunst. Viele Fotobücher entstanden aus seiner Arbeit, die Betonung der rhythmischen Naturgesetze führte ihn letztendlich zum Film.
Ehrhardt erhielt im "Dritten Reich" einerseits Berufsverbot wegen "zu moderner Ausrichtung" und emigrierte nach Dänemark, fühlte sich aber gleichwohl der völkischen Ideologie verbunden und konnte im Deutschland der 30er erfolgreich publizieren.
Studierende des Kommunikationsdesigns und des Nebenfachs Kunst- und Designwissenschaft haben unter der Leitung der Designhistorikerin Prof. Dr. Gerda Breuer die Ausstellung erarbeitet, die viele Originalbücher zeigt.
Erschienen am: 06.02.2005
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