Entscheidungstraining für Schüler
Was sind meine Ziele für die Zukunft? Wie passen diese Ziele zu meinen Interessen und Fähigkeiten? Ist ein Studium der richtige Weg für mich? Wie habe ich mir ein Studium vorzustellen? Welche Alternativen gibt es?
Wie setze ich Prioritäten und wie komme ich zu einer Entscheidung? Wen kann ich fragen? Wo bekomme ich gezielte Informationen? Diese und viele weitere Fragen werden in den Entscheidungstrainings für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe bearbeitet, die von der Zentralen Studienberatungsstelle der Bergischen Universität angeboten werden.
Die Entscheidungstrainings unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, sich aktiv und strukturiert mit beruflichen Zukunftsperspektiven auseinander zu setzen und den Prozess der Entscheidungsfindung beispielhaft für aktuelle und zukünftige Entscheidungssituationen einzuüben. NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft und Schulministerin Ute Schäfer hatten zu einer Fachtagung "Gezielt auswählen. Motivieren - Informieren an der Schnittstelle Schule - Hochschule" nach Gelsenkirchen eingeladen, auf der die Wuppertaler Studienberater neben Vertretern anderer Hochschulen ihr Modell des Entscheidungstrainings vorstellten.
Allein im Schuljahr 2002/2003 haben rund 93.800 junge Leute in NRW die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Rund 15 Prozent der Studienanfänger wechseln gleich zu Anfang wieder das Fach – oder wollen gleich ganz aufgeben. Jeder vierte Studierende gibt es dann tatsächlich ohne Abschluss auf, jeder fünfte Abbrecher hat aber schon seinen Einstieg ins Studium nicht bewältigt. Die Orientierung an der Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule ist also ganz besonders wichtig.
 |
NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft |
Wissenschaftsministerin Kraft: "Wir wollen die Brücken zwischen Schule und Hochschule weiter ausbauen. Die Angebotsstruktur der akademischen Bildung in NRW wandelt sich tief greifend durch die Umstellung der Studiengänge auf die international anerkannten Abschlüsse Bachelor und Master. Umso wichtiger ist, dass die Weichen für Studium und Beruf frühzeitig gestellt werden."
Vor diesem Hintergrund haben sich in NRW zahlreiche Initiativen gebildet, die motivieren und informieren. Ziel ist, die Fachwahl und Studieneinstieg sicherer zu machen und insbesondere auch für die Natur- und Ingenieurwissenschaften zu werben. Immerhin hat Nordrhein-Westfalen rund 2300 Studiengänge. Projekte wie das Wuppertaler Entscheidungstraining, das Alfried Krupp-Schülerlabor der Universität Bochum oder der Science Truck der RWTH Aachen zeigen das eindrucksvolle Spektrum an hervorragenden Angeboten, die es hier bereits gibt.
Von 1999 bis Frühjahr 2004 haben über 600 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an insgesamt 52 Entscheidungstrainings der Studienberatungsstelle der Bergischen Uni teilgenommen. Erfahrene Studienberaterinnen und Studienberater trainieren mit den Gruppen den Entscheidungsprozess, klären aber auch individuelle Fragen. Über 80% der Schülerinnen und Schüler empfehlen die Teilnahme am Entscheidungstraining, sehen die Teilnahme am Seminar als wichtig an, finden die Inhalte zeitgemäß und bewerten ihre Vorbereitung auf die Studienfachwahl als sehr viel besser als vor dem Training. Die Entscheidungstrainings werden im Rahmen der Schülerinformationstage der Universität regelmäßig zum Jahresbeginn angeboten. Die große Nachfrage erfordert auch eine Ausweitung des Wuppertaler Angebotes.
Innerhalb der finanziellen Möglichkeiten werden weitere Seminare in Kooperation mit den weiterführenden Schulen für ganze Oberstufenkurse durchgeführt. Die Veranstaltungen werden gegenwärtig aus Mitteln der Hochschule und mit Unterstützung der Arbeitgeberverbände Wuppertal e.V. finanziert. Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich seit 2004 ebenfalls mit einem geringen Kostenbeitrag.
|