![]() NaT-Working-PreisRobert Bosch Stiftung zeichnet Wuppertaler Mathematiker aus NaT-Working-Preis für Netzwerk aus Schülern, Lehrern und Forschern
Die Robert Bosch Stiftung hat zum dritten Mal herausragende Netzwerkinitiativen von Schülern, Lehrern und Forschern mit dem NaT-Working-Preis ausgezeichnet, darunter einen mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis "NaT-Working Mathematik NRW" für besonders kreative Unterrichtskonzepte, die Mitarbeiter der Universitäten Wuppertal und Duisburg-Essen mit Fachlehrern aus Nordrhein-Westfalen entworfen haben. Um den Preis beworben hatte sich das von dem Duisburger Professor Dr. Günter Törner koordinierte Netzwerk NaT-Working Mathematik NRW mit dem Projekt "Visualisierung von Mathematik" von Prof. Dr. Harald Scheid, Prof. Dr. Andreas Frommer, Dipl.-Math. Karsten Blankenagel (alle Uni Wuppertal) und Dipl.-Math. Stefanie Krivsky (früher Uni Wuppertal, jetzt Uni Duisburg-Essen). Es ging u.a. gemeinsam mit dem Gymnasium Sedanstraße um die Wuppertaler Schwebebahn und um die Leibnizsche Rechenmaschine (Leibniz-Gymnasium Remscheid). Gewürdigt wurden bei der Preisverleihung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden auch das Projekt "Sokratische Gespräche" von Prof. Dr. Jürgen Blankenagel.
Die Leibnizsche Rechenmaschine von 1673 ist die erste Rechenmaschine überhaupt, die alle vier Grundrechenarten beherrschte. Die Anfangsmotivation für die Zusammenarbeit zwischen den Uni-Mathematikern und den Schülern war die Projektwoche des Remscheider Leibniz-Gymnasiums, bei der man aus Anlass des 175 jährigen Bestehens Projekte zum Namensgeber gemacht hat. Von der Leibniz-Maschine gibt es nur ein erhaltenes Original, das im Tresor der Landesbibliothek Hannover aufbewahrt wird, wo sie auch besichtigt werden konnte. Betätigen darf man die Maschine allerdings nicht. Deswegen wurde ein virtueller Nachbau erstellt, mit dem man das mechanische Prinzip der Maschine versteht. Bei der Wuppertaler Schwebebahn bot sich für die Mathematiker auch ein interessanter Aufhänger an: Während des derzeit laufenden Umbaus gab und gibt es Gleisstellen, bei denen die Schwebebahn sehr langsam fahren muss und dabei stark "ruckelt". Der Grund ist, dass die neue Streckenführung gegenüber der alten leicht verändert wurde, damit die Bahn in Zukunft schneller fahren kann; der Übergang von einem alten zu einem neuen Gleisabschnitt teilweise sozusagen nicht glatt ist.
Das "Sokratische Gruppengespräch" ist eine besondere Lernform (nach dem Philosophen Leonard Nelson und dem Pädagogen Gustav Heckmann): Sagt nur, was ihr wirklich denkt. Alle müssen von einem Gedanken wirklich überzeugt sein, bevor sie ihm zustimmen. Jeder Gedanke muss in einem Satz festgehalten werden, alle aus der Gruppe müssen beteiligt sein. Prof. Dr. Blankenagel bietet solche Unterrichtsformen für Schüler in Zusammenarbeit dem dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Remscheid, an, betreibt damit aber auch Begabtenförderung. Beispiel für eine solche Frage: Ein Tetraeder, also ein Körper aus vier Dreiecken, ist schwarz bis auf die eine Fläche, auf der er liegt; die ist weiß. Jetzt wird der Tetraeder bewegt, und zwar über seine Kanten "gerollt". Er soll nach einer Weile wieder an die ursprüngliche Stelle zurückkommen, an der er lag. Liegt dann die weiße Fläche wieder unten? www.nat-working.de Erschienen am: 02.04.2004 Anzeigen: |