Koffer packen und weg
Das Akademische Auslandsamt betreut 2000 ausländische Studierende und Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in aller Welt
Das Team des Akademischen Auslandsamts mit ihrem australischen Maskottchen, das Kollegen der University of the Sunshine Coast aus Queensland mitbrachten (v.l.n.r.): Leiterin Andrea Bieck, Judith Roller (stellv. Leiterin, Beratung im Bereich „Outgoing“), Corinna Rademacher („Incoming“), Kathrin Lagatie (Studentische Hilfskraft „Outgoing“), Heike Kreimendahl („Incoming“), Martina Wüster („Incoming“) und Iris Leclaire („Outgoing“). Auf dem Bild fehlt Armin Hoffmann (Studentische Hilfskraft „Incoming“).Fotos Sebastian Jarych
Was haben die USA, China, Ägypten und Frankreich gemeinsam? In allen vier Ländern bestehen Hochschulpartnerschaften mit der Bergischen Universität Wuppertal. Doch das sind bei weitem nicht alle: Mit insgesamt 63 Hochschulen in 54 Ländern der Erde sowie rund 100 europäischen ERASMUS-Partnerhochschulen kooperiert die Bergische Universität und bietet so eine Vielzahl an Möglichkeiten für deutsche und ausländische Studierende und Dozenten. Umgekehrt studieren in Wuppertal knapp 2000 junge Leute aus fast 100 Staaten.
Koordiniert, verwaltet und gefördert werden die ausländischen Studierenden sowie die internationalen Beziehungen und Partnerschaften vom Akademischen Auslandsamt. Ein Team aus sechs Mitarbeitern und zwei Studentischen Hilfskräften ist Ansprechpartner für alle internationalen Angelegenheiten in Studium und Lehre und berät und informiert fächerübergreifend.
Andrea Bieck leitet das Akademische Auslandsamt und ist zuständig für die Umsetzung der Internationalisierungsprozesse an der Bergischen Universität sowie für die Internationalen Hochschulpartnerschaften und das Internationale Hochschulmarketing. „Für die Förderung entsprechender Aktivitäten konnte das Akademische Auslandsamt allein im letzten Jahr Dritt- und Landesmittel in Höhe von mehr als 500.000 Euro einwerben“, führt sie stolz aus.
Der so genannte „Outgoing“-Bereich wird von Judith Roller und Iris Leclaire betreut und richtet sich an Studierende, die sich für ein Studium, ein Praktikum, einen Sprachkurs oder sonstige Aufenthalte im Ausland interessieren, sowie an Lehrende und Angestellte, die einen Auslandsaufenthalt planen.
„Wir geben einen Überblick über die vielfältigen Angebote und Fördermöglichkeiten und suchen einen individuellen Weg für jeden Interessenten“, resümiert Judith Roller. „Pro Jahr nehmen mehr als 900 Wuppertaler Studierende an den Beratungsangeboten und Informationsveranstaltungen des Akademischen Auslandsamtes teil. 2009/2010 sind insgesamt 85 Studierende mit verschiedenen Programmen im Ausland gewesen. Dabei wurden Großbritannien, Frankreich und Spanien als Zielländer favorisiert“, fügt sie hinzu.
Studierende aus Russland, Ägypten und Indien vor dem Akademischen Auslandsamt der Bergischen Universität.
Seit der Umstellung auf die Bachelor- und Master-Studiengänge hat sich einiges verändert. Die Tendenz geht danach zu kürzeren Auslandsaufenthalten von drei bis sechs Monaten. In den Studienordnungen müsste nach Ansicht von Andrea Bieck mehr Raum für Auslandsaufenthalte geschaffen werden. Momentan seien viele Studierende zu sehr auf einen schnellen Abschluss ihres Studiums fixiert und übersähen dabei die Vorteile eines Auslandsstudiums, auch für das spätere Berufsleben. „Für den Arbeitsmarkt sind sprachliche und interkulturelle Kompetenzen heute wichtiger denn je, und auch die Finanzierung sollte bei den vielfältigen Fördermöglichkeiten kein Hindernis sein“, sagt sie und appelliert an die Studierenden: „Traut euch! Um die Organisation kümmern wir uns!
Für ausländische Interessenten, die in Wuppertal studieren, promovieren oder lehren möchten ist das Team für den Bereich „Incoming“ um Heike Kreimendahl, Corinna Rademacher und Martina Wüster zuständig. An der Bergischen Universität haben im gegenwärtigen Wintersemester rund 1880 Studierende eine ausländische Nationalität. Davon sind rund 50 Prozent Bildungsinländer, also solche, die ihr Abitur in Deutschland gemacht haben. Bildungsausländer kommen vorwiegend aus Asien, Afrika und Osteuropa, die größte Gruppe aus China.
Ausländische Studierende bei einem Begrüßungstreffen, zu dem das Akademische Auslandsamt eingeladen hatte.Foto Friederike von Heyden
Manche Situationen erfordern schnelle und unkonventionelle Lösungen. „Vor kurzem hatten wir einen Individualbewerber aus Benin hier. Es war Freitagnachmittag und er hatte keine Bleibe. Für solch außergewöhnliche Umstände haben wir ein Netzwerk an privaten Notunterkünften. Auch diesem afrikanischen Studierenden konnten wir ganz unbürokratisch helfen“, berichtet Andrea Bieck. „Der persönliche Kontakt ist wichtig, und uns ist es ein großes Anliegen, Hemmschwellen abzubauen“. Dabei hilft auch das dichte Wuppertaler Betreuungsnetzwerk mit der Zentralen Studienberatung, dem International Students Team (I.S.T.) oder auch der kommunalen Ausländerbehörde, mit denen mindestens einmal pro Semester ein „Runder Tisch“ stattfindet.
Das Akademische Auslandsamt hat täglich von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet. Nach Vereinbarung sind individuelle Termine auch in den Nachmittags- und Abendstunden möglich.
Die nächste Veranstaltung des Akademischen Auslandsamtes ist am 16. November ab 13.30 Uhr im Gebäude B.06.10. Dann informieren Judith Roller und Iryna Zavhorodnya (ZSB) über das Studium und Praktikum im Ausland. Zudem finden an zwei Abenden im November und Dezember so genannte Beratungen „after work“ mit Iris Leclaire statt.
JANINE DIETZ
www.internationales.uni-wuppertal.de