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Das Ende (s)einer Dienstzeit

Nach einer Amtszeit von Kohl'scher Dimension scheidet Prof. Volker Ronge am 31. August aus dem Rektoramt – und wird zum "Wissenschaftszigeuner"


Alt-Rektor Prof. Dr. Dr.h.c. Volker Ronge vor einer Collage von Stella Baum - Gründungsrektor Rainer Gruenter als Goethe... Alt-Rektor Prof. Dr. Dr.h.c. Volker Ronge vor einer Collage von Stella Baum - Gründungsrektor Rainer Gruenter als Goethe...Klick auf das Foto: Größere Version
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Foto Michael Kroemer


Der langjährige Rektor der Bergischen Universität, Prof. Dr. Dr.h.c. Volker Ronge (65), scheidet nach fast 17jähriger Dienstzeit als Mitglied der Hochschulleitung, davon fast neun Jahre als Rektor, am 31. August aus dem Amt. Ende Juni hatten die letzte Senatssitzung unter seiner Leitung und die letzte Sitzung des Hochschulrates in seinem Beisein stattgefunden, beide mit Wahl der künftigen Prorektoren. Am 18. August leitete Ronge letztmalig eine Sitzung des Rektorates. Gemeinsam mit ihm scheiden die langjährige Prorektorin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Annegret Maack und der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Wolfgang Spiegel, aus dem Amt. Der Prorektor für Struktur und Finanzen, Prof. Dr. Heinz-Reiner Treichel, gehört in gleicher Funktion auch dem neuen Rektorat unter Prof. Dr. Lambert T. Koch an.


 


Er habe der Universität bis auf einen Monat fast 17 Jahre in Rektoratsfunktion gedient, davon fast 9 Jahre als Rektor, stellte Ronge in einem hochschulöffentlichen „Adieu“ fest – diese „nahezu Kohl’sche Zeitdimension“ habe bei manchen auch Ermüdungsempfindungen gegenüber seiner Hochschulleitung ausgelöst. Das mache den Abschied leichter, der immer wechselseitige Angelegenheit sei.


 


Am liebsten wäre der gebürtige Schlesier, der seine Kindheit in Oldenburg verbrachte – beide Eltern waren Lehrer – Landrat in Ostfriesland oder Chefredakteur einer Tageszeitung geworden. Stattdessen studierte Volker Ronge nach Abitur und drei Jahren als (freiwilliger) Zeitsoldat bei der Bundeswehr an der Freien Universität Berlin Politische Wissenschaft und Rechtswissenschaft. Nach seinem Berliner Diplom in Politologie folgte von 1969 bis 1972 seine – wie er gelegentlich erwähnte – beruflich glücklichste Zeit, nämlich in München als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einem Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft über das Thema „Politische Planung in der Bundesrepublik Deutschland“ unter Leitung seines Doktorvaters Prof. Dr. Kurt Sontheimer (1928-2005). 1972 promovierte Ronge an der Universität Bremen und ging als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlichtechnischen Welt (Professoren Carl-Friedrich von Weizsäcker und Jürgen Habermas) nach Starnberg. 1976 erfolgte die Habilitation für Politikwissenschaft an der FU Berlin, 1979 wurde Dr. Volker Ronge Geschäftsführer des Münchener Meinungsforschungsinstituts Infratest (heute Infratest dimap).


Aus dieser Position berief die Bergische Universität Ronge 1982 auf eine C-4-Professur für Allgemeine Soziologie mit dem Schwerpunkt „Makro-strukturelle Analyse der Gesellschaft“. Mehrere Jahre war er Dekan seines damaligen Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, bevor er 1991 als Prorektor für Planung und Finanzen in die Hochschulleitung gewählt wurde. Nach acht Jahren als Prorektor wurde er 1999 als Nachfolger von Prof. Dr. Dr.h.c. Erich Hödl zum Rektor gewählt.


Vom Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine Wuppertal erhielt er 2003 – nach Johannes Rau, Vorwerk-Chef Dr. Dr.h.c. Jörg Mittelsten Scheid und dem früheren Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Dr. Horst Jordan – die „Goldene Schwebebahn“. Die Technische Universität Kosice verlieh ihm die Ehrendoktorwürde.


Prof. Ronge: „Das Wichtigste, wenn man ein Amt hinterlässt, ist, dass die Fortführung des Amtes geregelt ist. Das ist gelungen, was mir und meinen Rektoratskollegen den Abschied erleichtert – wir gehen guten Gewissens. Meinem Amtsnachfolger gelten meine besten Wünsche für die Steuerung des Universitätsschiffs in der Zukunft!“


Ab 1. September wird Ronge als „Wissenschaftszigeuner“ unterwegs sein, überwiegend in Osteuropa: Auf eine Sommerschule in Weißrussland folgt eine in Russland und ab Oktober eine Professur in Liegnitz (Schwerpunktthemen Öffentliche Verwaltung und Europäistik) sowie parallel dazu eine Lehrtätigkeit am Europainstitut Klaus Mehnert der Technischen Universität Kaliningrad.


Adieu, V.R.!


M.K.              



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