Vortragsreihe zum Jahrestag der Bücherverbrennungen
Vor 75 Jahren, 10. Mai 1933, wurden auf dem Berliner Opernplatz Werke "undeutscher" Autoren verbrannt. Schon Wochen zuvor, am 1. April 1933, hatten derartige Aktionen auch in Wuppertal stattgefunden,
auf dem Barmer Rathausvorplatz und auf dem Brausenwerther Platz in Elberfeld. Diese Geschehnisse und ihre Auswirkungen auf Wissenschaft und Wissenschaftler stehen im Mittelpunkt einer Vortragsreihe der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt, dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) der Bergischen Universität und dem Literaturhaus Wuppertal.
Alles, was den Nationalsozialisten als jüdisch, marxistisch, modernistisch, intellektualistisch erschien, galt als "zersetzend" und sollte vernichtet werden. Neben Erich Maria Remarque, Lion Feuchtwanger, Kurt Tucholsky und vielen anderen Autoren galt das Fanal auch der Wissenschaft. Die wissenschaftliche Forschung wurde unter das Diktat der Nazi-Ideologie gezwungen, freier Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und Bildung versperrt.
Die Vorträge finden montags um 19.30 Uhr in der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstrasse, statt. Die Termine: 21. April, Dr. Gerhard Rammer, "Nazifizierung der Wissenschaft? Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsalltag im Nationalsozialismus"; 28. April, Prof. Dr. Erhard Scholz, "Die 'Bewahrung deutscher Studenten' vor der Unterrichtung durch 'fremdrassige Lehrer' – zur Vertreibung von Mathematikern jüdischer Herkunft 1933/34 am Beispiel Göttingens"; 5. Mai, Dr. Michael Stöltzner, "Kulturmensch und Kapellmeister der Naturwissenschaften – Arnold Berliner (1862-1942)"; 26.5., PD Dr. Martin Papenbrock, "Bildende Kunst im Nationalsozialismus"; 2.6., Prof. Dr. Matías Martínez, "Der Nationalsozialismus und die Literatur der Moderne".
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Erschienen am: 16.04.2008
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